#1

Lautsprecherentwicklung als Pasion

in Private Hörsessions 21.11.2019 13:46
von maldix • 3.606 Beiträge

Hi Zusammen,




das Hobby High-End (ehemals Hi-Fi) beinhaltet neben der Musik, für viele bekanntlich auch einen nicht unerheblichen Anteil an Vergnügen mit jedwedem Umgang mit der entsprechenden Technik.


Mancher hat dabei den Fokus vielleicht weniger der Entstehung der Musik als auf der Art der Reproduktion. Wie auch immer, gibt es überall in diesem Umfeld sehr spannende Themen, besonders, wenn man sich mit entsprechenden Spezialisten trifft.

Ein Zufall führte dazu, dass ich am letzten Wochenende einige Zeit mit einem Tonmeister und einem Entwickler von Lautsprechern zu verbringen durfte.
So ergab es sich mehr oder weniger im Nachgang eines fantastischen Klassikkonzertes im Karlsruher Schloss Gottesaue, bei dem es das Klaviertrio Nr. 1 B-Dur op. 99 D998 von Franz Schubert und das Klavier Quintett f-Moll Op. 34 zu hören gab, dass ich kurzfristig eine Einladung erhielt mit in das Labor eines Liebhabers analoger Musik, der sich auch mit dem entwickeln von Lautsprechern beschäftigt, zu kommen.

Diese Einladung war insoweit interessant, dass er sich bei seinem aktuellen Projekt der Verwendung von alten ca. 60 Jahre alten AEG-Lautsprecher Chassis bedient. Natürlich war ich sehr gespannt zu erfahren wie man sowas umsetzt und wie es klingt.

Mich freute es immer wieder zu erleben, wie sich jemand mit einer Idee seinem Hobby widmet und dann auch noch dabei ein für mich durchaus erstaunliches Ergebnis herauskommt. 

Gehört wurden die zwei ausgewachsenen Standlautsprecher an einer Kette aus Vorstufe von Audio Research Zuspielung von einer MCI A15 auf über 40 Jahre alte Luxman bzw. Bryston Endstuf70ziger Jahren erinnerten. Schon große Klasse mit welchem Know How und Enthusiasmus hier ans Werk gegangen wird.

Bei der nachfolgenden Hörsession erfolgte das Zuspielen standesgemäß durch Zuspielen von Original-Masterband Kopien von einer bestens arbeitenden Pult Bandmaschine.  Und was da an Musik kam konnte ich fast nicht glauben: Luis Amstrong - Shadrack, What a Wonderful World, La Vie en Rose, Go Down Moses und in Verbindung mit Ella Fitzgerald Summertime und Kansas -  Carry On Wayward Son oder der King Elvis Presley – Fever um nur einige der Pretiosen zu nennen die es auf die Öhrchen gab. Echte musikalische Kracher, die liebevoll aus der ganzen Welt zusammengetragen waren, gaben also der Session auch musikalisch einen tollen Rahmen.

So kamen die dann ersten Töne von Luis Amstrong aus diesen über 1,5m hohen Lautsprechern. Und ich muss gestehen, das was alles andere als schlecht, was da an Musik den Raum erfüllte. Ich hätte das Ergebnis so nicht erwartet.

Bühne und Räumlichkeit waren gegeben, auch wenn sich die Lautsprecher in einer meiner Meinung nach noch nicht optimalen Aufstellung befanden. Kritik hier zu üben wäre gänzlich unangebracht, schließlich wird auch noch an allem gearbeitet. Die Lausprecher selbst zeigen sich als 2 Wege-Systeme mit 9 Hochton und 6 Tieftonchassis, wobei die Übergabefrequenz der aktiven Weiche bei ca. 800 Hz liegt. (der LowPass erfolgt, wenn ich mich richtig erinnre mit 18db und der Hochpass mit 24db Flankensteilheit). Die Hochtöner sind in einer durchgängigen Kammer angeordnet, wobei ein Helmholzresonator die untere Resonanzfrequenz reduziert.




Klanglich sind diese Lautsprecher in leisem und moderaten Betrieb für mich aktuellen Lautsprechern gegenüber durchaus ebenbürtig. Da konnte ich keine Altersschwäche der Chassis heraushören. Musikalisch und klanglich machen die Teile durchaus in dieser Release-Stufe schon richtig Spaß. Gerade mit der gehörten Musik passte das wie der sprichwörtliche Deckel auf Topf. 
Natürlich hörten wir auch noch ein paar modernere Titel und diese dann auch mit "etwas" erhöhter Zimmerlautstärke, also schon deutlich über 90dB. 
Auch hier sind diese Lautsprecher mit der Gangart nicht überfordert. Allerdings wurde mit zunehmender Lautstärke der Hochton in seiner Signatur für mich zu viel. Was im unteren Lautstärkebereich vielleicht die einen Präsenz oder Transparenzgewinn darstellt, war meinen Ohren bei hohen Lautstärken eindeutig zu viel.

Ich möchte mich hier jedoch nicht als Maß der Dinge ansehen, da es auch Hörer im Raum gab, die diese Wiedergabe mögen oder gar anstreben. Also wie so oft eine reine Gusto-Frage.
Alles in allem war der Abend ein Erlebnis und echt klasse und ich bin gespannt auf eine Wiederholung.



















#hifi #audio #stereo #analog #highend #lautsprecher #diy #tonband #bandmaschine #revox #Studer #AEG


auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 21.11.2019 13:51 | nach oben springen

#2

RE: Lautsprecherentwicklung als Pasion

in Private Hörsessions 21.11.2019 21:31
von GHP • 5.080 Beiträge

Stark !

So eine Gelegenheit muß man nutzen.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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