#1

My Dirty Dozen

in Tonträger aller Art 29.06.2015 21:51
von Simplon • 1.817 Beiträge

MEIN DIRTY DOZEN, D.H. MEINE "TESTPLATTEN"

Das Dirty Dozen sind die Aufnahmen, mit denen ich Veränderungen jedweder Art überprüft habe. Es sind 15 Songs, sowohl auf CD als auch Vinyl oder HD. Diese Songs kenne ich auch gemessen an den unten beschriebenen Kriterien. Ich denke, jeder Hi-Fi Fan sollte eine solche Liste haben, weil das Ohr das finale Messinstrument sein sollte.

1. Friedemann mit seiner CD The Concert 2004 mit Song Nr. 5 Memories Of Lugnasad ist ein Prüfstein, ob eine so direkt aufgenommene Gitarre schnell und voller Körperklang wiedergegeben werden kann. Diese Aufnahme war mit entscheidend für meine Entscheidung, Kimber Kabel rauszunehmen.

2. CD Audiophile Classics mit Bachs Toccata und Fuge in D-Moll mit toller Räumlichkeit der Orgel, die Register stehen extrem tief im Kirchenraum. Bach muss swingen und diese Aufnahme tut´s. Sonst hat die Anlage den musikalischen Fluss ruiniert.

3. Hotel California von den Eagles im 192/24 HD – Der Song muss einen einfach mitreißen, insbesondere das Gitarrensolo des Songs von Don Felder[11] und Joe Walsh. Es wurde 1998 vom Guitarist magazine als bestes Solo aller Zeiten gewählt sowie 1998 vom Guitar Magazine auf Platz acht der Top 100 Guitar Solos.(Wikkipedia)

4. Willow weep for me - Shota Osabe Piano Trio incl. Ray Brown von der CD Happy Coat – die Bass Drum erzeugt echten Tiefbass bis ungefähr 30 Hz und kann entweder nur “ploppen” oder richtig schwingen. Bei mir klingt ohne die intensive DIRAC Raumkorrektur nur ein hässliches „Plobb“, alle physikalischen Maßnahmen mit Absorber sind hier unzureichend. Dann aber eine sehr gute Aufnahme mit Easy Going Jazz.

5. For heavens sake, der zweite Song von der CD Night and the City mit Kenny Barron (p) und Charlie Haden (b) – eine eher schlechte Aufnahmequalität mit toller Musik. Gelingt der musikalische Fluss oder wird es ein sumpfiger Brei. Ich konnte hier viele Verbesserungs- Maßnahmen nachvollziehen, insbesondere in der Raumakustik, aber auch bei den Kabeln. Mittlerweile kling es bei mir ganz brauchbar. Das Bass- Solo von Mr. Haden ab der 4. Minute ist genial und dem Haden- Solo auf Pat Metheny´s Album 80/81 im Song Two Folk songs gleichwertig. Charlie Haden spielt den Bass nicht mit den Händen, sondern mit dem Herzen (K. Jarrett).

6. Anne Sophie Mutter und das New York Philharmonic Orchestra von der CD Beethoven Violine Konzert in D, OP. 61, Allegro ma mon Troppo hat eine große Dynamik. Stellenweise haucht Fr. Mutter die Saiten an und dann gibt es aber auch das volle Orchester a la Beethoven. Verträgt die Anlage und der Raum diese Dynamik?

7. C.B.Express von der Count Basie Big Band auf der LP Warm Breeze (1981) – Höhepunkt als Test ist, wenn im C.B.Express die Posaune mit ihrem Solo einsetzt. Eine gute Anlage muss hier die volle Dynamik mit der außerordentlichen Geschwindigkeit liefern, die Posaune muss schlagartig dastehen. Da darf kein Filter oder Chassis das Signal verzögern, sonst ist die Power weg. Am Anfang gibt es einen Tiefbass von ca. 37 Hz, der einem als Raummode erst auffällt, wenn man ihn weggefiltert hat.

8. Der Song Lonely Bottles von der Gene Harris Superband 1991 auf der CD World Tour 1990 veröffentlicht ist für mich die Big Band Aufnahme mit der besten Piano- Begleitung, die ich kenne. Gene Harris ist der Größte, das kenne ich in dieser Intensität auch nicht von Count Basie oder Thilo Wolf. Geprüft wird einfach die Musikalität, insbesondere ob Mr. Harris die eigenen Füße in Extase versetzt.

9. Lars Danielsson & Leszek Mozdzer mit dem Stück Praying von der CD Pasadoble – brilliante Aufnahme, muss einfach schön klingen und einen in die Musik hineinziehen.

10. Midnight Sugar, der Klassiker aus den 70ern vom Tsuyoshi Yamamoto Trio, bei mir jetzt auf der neuen The Three Blind Mice 45 Box (6 LP, 45rpm, 180g Vinyl mit den japanischen Klassikern Midnight Sugar, Misty und Blow Up) von Impex. Es handelt sich um die audiophile Pianoaufnahme schlechthin und kostet fast 240 €. Ich habe diese Platte Anfang der 80er bei Elektro-Egger in München Pasing gehört und wollte sie sofort kaufen, vergeblich. Seither suchte ich ein Exemplar, bis 2014 die 3er- Box mit erschienen ist. Auch die hochwertigen CD- Versionen von T.B.M kommen nicht an die Vinyl- Version heran.

11. Holy Cole singt auf ihrem Album Don't smoke in bed den Johny Nash Klassiker I can See clearly now. Ich teste mit der LP-Version von Classic Records 45 RPM Limited Edition. Holy Cole mit akustischem Bass und Klavier. Traumhaft, wie das Piano aus seinem Solo herausgeht und Ms. Cole den Gesang wieder aufnimmt. Höchst audiophile Aufnahme, auch hier kann meine CD-Version nicht mithalten, der Song hat seinen Zauber verloren.

12. Yellow Oh Yeah gab’s mal als Stereoplay Heftbeilage – ist nicht meine Musik, aber damit kann man die Bass- Festigkeit ganz gut demonstrieren.

13. Best Audiophile Voices II mit dem Joni Mitchell Klassiker Both Sides Now hier in der Aufnahme mit Jeanette Lindström & Steve Dobrogosz 2008 – wenn Frauenstimmen, dann so. Selbst das Atmen wird zum audiophilen Ereignis. Ich kenne keine andere Version, die so unter die Haut geht, auch nicht das Original von J. Mitchell.

14. Au Large du Gueveur von dem 192/24 HD Closer to the Music Vol. 2 des Stockfish Labels. Louis Capart & Duo Balance mit 2 Gitarren, einem Akkordeon und die sonore Stimme von Louis Capart exakt in der Mitte. Da stimmt dann die Boxenaufstellung. Wenn dann Christine Maringer-Tries von link singt, ist die audiophile Welt in Ordnung. Stockfish garantiert Qualität.

15. Die Chamber Music Society der Sängerin und Bass- Spielerin Esperanza Spalding spielt mit Knowledge of Good and Evil einen Song, der sich immer mehr in einen Klangteppich von Instrumenten und dem Hochton der Stimme von Ms. Spalding steigert. Kann man den Song am Ende noch genießen oder wird es ein akustischer Klang-Brei? Ähnlich geht es mir bei Patricia Barber im Song To Rich For My Blood vom Album Cafe Blue. Hier kommt dann noch die Tiefenstaffelung hinzu, Ms. Barber rückt immer weiter nach hinten, während die Drums stehen bleiben.


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


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#2

RE: My Dirty Dozen

in Tonträger aller Art 29.06.2015 22:40
von maldix • 3.606 Beiträge

Hi Simplon,

super, dein Bericht gefällt mir sehr sehr gut.
Deine Stücke kenne ich noch nicht alle, werde ich mir aber demnächst mal besorgen und auch intensiv mal anhören.
Es muss beim Testen nicht immer die "gefällt mir " Musik sein, sondern Musik die ganz bestimmte Eigenschaften und oder Eigenheiten darzustellen vermag. Aus meiner Sicht, sollte dies schon nach wenigen Takten möglich sein. Ich finde es sehr anstrengend, wenn ein Titel erst zwei Minuten spielen muss, bis genau eine "Kritische" Stelle kommt, an der man etwas spezielles feststellen kann.
Wir haben hier auch einige Titel, die wir auch auf Messen für bestimmte Szenarien einsetzen.

So nehmen wir zB. die Kings Singers mit The Boxer, für Rechts, Links, Männerstimmen in unterschiedlichen Tonhöhen, aber auch physikalische Höhen, sowie Darstellung im Raum (sechs Mann im Halbkreis), und Größe der einzelnen Stimmen.

Oder Spanish Harlem, Rebecca Pidgeon Chessky Aufnahme, für Frauen Stimme, Transparenz und Räumlichkeit, spärlich instrumentiert hört man hier sofort sehr viele Details, z.B. am Ende rechts ein Shaker, der muss einfach frei und immer wieder anders klingen

dann Lizz Wright Hit the Ground, da genügen schon wenige Takte um den Grove und Musikalität einer Anlage beurteilen zu können.

erster Satz der vier Jahreszeiten bearbeitet und aufgenommen von der Akademie für alte Musik Berlin, die spielen gleich zu Anfang ein Pizzikato als zweite Stimme zum Thema, das so nicht in der original Partitur steht, dieses muss klar und sauber fast wie das Thema das die erste Stimme der Geigen spielt zu hören sein.

Mächtigkeit und Räumlichkeit, da nehme ich gerne das Dies Ire, Requiem Hector Berlioz in der Aufnahme von McCreesh in Warschau, dieses Stück ist jedoch eine echte Herausforderung an jede Kombi, mehr als 250 Sänger,Sängerinnen, 2 Ochester mit weiteren Bläsersätzen, 16 Kesselpauken, u.v.m. das volle Program, ohne Begrenzer aufgenommen in einer Backstein Basilika,mit über 50m Länge, wo der chor auf einer schiefen Ebene sich hinter dem Altar aufbaut, davor Pauken, davor die Orchester.
dann eine Dynamik von ppp bis fff, volles Tuti, da Wackelt sprichwörtlich schon die Wand.

Dynamik und Impulsfähigkeit, dafür nehme ich gern einen Auszug einer Aufnahme der 1812 in der Bearbeitung von Hans Pflüger, mit Kirchenglocken, Orgel und echten Kanoenschüssen, auch hier wird die Kette extrem gefordert, die Impulse der Glocken müssen sauber kommen und sich von den Orgelklängen abheben und wenn die Kanonen einsetzen, muss man bereits vor dem eigentlichen Knall schon ein "erschrecken" fühlen, die Schüsse dürfen dann auch nicht ploppen , sondern müssen tief und satt kommen.

Wir testen mittlerweile, auch mit dem Ultimativen Stück dem Remix Blood and Stone, Audiomachine, dieses Stück vereint viele Anforderungen, da es neben Orchestralen Elementen über extrem gut gemachte elektronische Passsagen verfügt und das mit echt eindrucksvoller Art und Weis kombiniert. Die Musik mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber sie zeigt in wenigen Minuten was Sache ist.

Wenn zum Testen mehr Zeit möglich ist, gibt es natürlich auch noch viele weitere gute Stücke. Ich denke dazu können wir auch noch einen extra Thread machen was meint Ihr.


auditorus te salutant
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#3

RE: My Dirty Dozen

in Tonträger aller Art 30.06.2015 11:24
von Simplon • 1.817 Beiträge

Hi Maldix,

Du benutzt da auch viele Aufnahme, die ich mal anhören werde. Als ich meinen eigenen post heute nochmal gelesen habe, dachte ich, es wäre viel interessanter, wenn ich zu jedem song meine Geschichten erzähle, nicht nur Fakten.
keep swinging
simplon


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


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#4

RE: My Dirty Dozen

in Tonträger aller Art 30.06.2015 15:51
von maldix • 3.606 Beiträge

HI Simplon,

Ja Geschichten zu Songs, das wäre eigentlich einen schon eigenen Thread wert, denn wahrscheinlich hat jeder da was zu erzählen.


Ich habe dazu gleich mal ein Thread eröffnet👍


auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 30.06.2015 15:58 | nach oben springen


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