#1

ELAC Music Discovery – Top oder Flop ?

in Technik - Streaming 06.07.2016 09:06
von Pale Blue Eyes • 801 Beiträge

Hallo,

auf der nicht endenden Suche nach einem Netzwerkspieler habe ich im Frühjahr vernommen, dass ELAC einen Netzwerkspieler herstellen wird, der einige interessante Features aufweisen soll. Der Preis sollte lt. Ankündigung bei ca. 1 T€ liegen. Als die Software für die Steuerung des Netzwerkspielers wurde Roon genannt, das gut zu bedienen sei und viele (Hintergrund-)Informationen zu den abgespielten Titeln / Interpreten liefern soll.

Mein Plan war: Ich wollte mir einen günstigeren Netzwerkspieler kaufen, der optimal vom Bedienungskonzept ist und eine Aufwertung durch einen zusätzlichen D/A-Wandler (z.B. RME ADI-2 Pro) durchführen, also vielleicht das Beste aus beiden Bereichen herausholen. Denn wirklich gute Netzwerkspieler in der mittleren, gehobenen Preisklasse um ca. 2,5 T€ sind selten. Zudem hat man oft das Problem, dass die HIFI-Läden nur eine begrenzte Auswahl haben, viele Produkte weder zum Testen noch zum Hören verfügbar sind.

Nachdem ich mir auf der HighEnd 2016 den Elac angesehen habe, ist er jetzt für 1,1 T€ verfügbar und erste Tests liegen vor. Die nachfolgenden Zitate sind aus der aktuellen Ausgabe der STEREO, S.40 ff.

Positiv fällt auf:
- „Man darf Roon durchaus als nächste Generation des Sooloos-Konzepts betrachten.“ Ausgereifte Weiterentwicklung des Meridian-Konzepts ?
- „Um Konflikte zu vermeiden, bietet das Programm pro Song, Album und Interpret die Möglichkeit, zwischen den Roon-Tags oder den in der Datei hinterlegten ID 3-Informationen zu wechseln.“
- Guter Klang bereits über eingebaute D/A-Wandler, Wertung „Überragend“.
- App zur Bedienung auch für Android und nicht nur für iOS oder Windows.
- „Wie viele seiner Standesgenossen hat der Discovery das Tuning-Potenzial gleich mit eingebaut, denn auch hier erwiesen sich die beiden Digitalausgänge als neutrale Datenlieferanten. Mit einem separaten D/A-Wandler kann man den Charakter des Elac praktisch nach Belieben formen und modifizieren und etwa die Abbildungstiefe auf ein Niveau heben, mit dem sich der Streamer auch in eine ausgewachsene High End-Kette – in unserem Fall war das T+As erlesene 3000 HV-Elektronik – einbetten lässt.“
- „Um Konflikte zu vermeiden, bietet das Programm pro Song, Album und Interpret die Möglichkeit, zwischen den Roon-Tags oder den in der Datei hinterlegten ID 3-Informationen zu wechseln.“

Aber leider negativ:
- „Allerdings: Elac und Roon einigten sich auf die Integration der „Essentials“-Lizenz, die maximal 15.000 Songs einbezieht. Keine Sorge, denn sollten Sie 18.000 oder mehr Titel besitzen, können Sie die alle über den DS-S 101 verwalten und abspielen. Die letzten 3000 Titel kommen dann aber nicht in den Genuss der aufgezählten Roon-Vorzüge, da sie nicht mit der Online-Datenbank des Anbieters abgeglichen werden. Das ist schade, aber nachvollziehbar, da die Volllizenz mit stattlichen 500 Dollar beinahe halb so viel kostet wie der gesamte Discovery-Streamer. Man verhandle allerdings über Alternativen, wie uns Gunter Kürten verriet. Wahrscheinlich lässt sich die Volllizenz demnächst via „in App-Kauf“ nachrüsten.“ 15.000 Titel sind ja gar nix, das sind nicht mal 1.500 CD’s. Da bin ich ganz locker drüber. Und liebe STEREO-Redakteure: $499 Dollar kostet eine einzelne Roon-Lizenz für den einfachen Endverbraucher, aber sicher nicht für einen Hersteller wie ELAC.
- „Wir schlauen Füchse behalfen uns derweil mit einem kleinen Trick und verlagerten Interpreten, an denen uns besonders gelegen war, auf unserem NAS in einen separaten Ordner, den wir zuerst importierten. Erst danach kam der ganze Rest an die Reihe, bei dem wir die Streuverluste verschmerzen konnten.“ Na viel Spaß beim neu sortieren !

Fazit: Also so wie es jetzt aussieht, werde ich den ELAC auf die Warteliste schieben, bis geklärt ist, ob man für vertretbares Geld die Volllizenz erwerben kann. Im Herbst teste ich den Wandler RME ADI-2 Pro, sobald er erscheint und andere D/A-Wandler aus der Preisklasse um ca. 1,5 T€. Anschließend werde ich entscheiden, ob der ELAC oder ein anderer Netzwerkspieler geeignet sind.

Eine Alternative wäre der Bluesound Node 2. Aber: „Abgesehen vom cooleren Look hat die neue Farbgestaltung den Vorteil, dass Coverbilder kräftiger und kontrastreicher wirken. Doch leider werden sie nur bis maximal 600 Kilobyte unterstützt. Ein wenig mehr Speicher könnte Bluesound hier schon einräumen, wie die App überhaupt etwas Tag-freudiger sein dürfte." HifiDigital (Stereo) 07/2016, S.11. Und hier viel Spaß beim Bilder verkleinern und neu taggen.

Man sieht: Viele Netzwerkspieler-Konzepte sind nicht zu 100% ausgereift, haben Einschränkungen in der Bedienung oder sind auf andere Weise kompromissbehaftet, was die Auswahl erheblich erschwert. Ein Kauf eines CD-Spielers war wesentlich einfacher, da nur Klang und Haptik relevant waren.

Mit freundlichen Grüßen

PBE


zuletzt bearbeitet 06.07.2016 09:22 | nach oben springen

#2

RE: ELAC Music Discovery – Top oder Flop ?

in Technik - Streaming 06.07.2016 09:23
von tom539 • 2.989 Beiträge

Zitat von Pale Blue Eyes im Beitrag #1
Hallo,

auf der nicht endenden Suche nach einem Netzwerkspieler ...

Mein Plan war: Ich wollte mir einen günstigeren Netzwerkspieler kaufen, der optimal vom Bedienungskonzept ist und eine Aufwertung durch einen zusätzlichen D/A-Wandler (z.B. RME ADI-2 Pro) durchführen, also vielleicht das Beste aus beiden Bereichen herausholen. ...

Moin PBE,

wenn Du einen externen DAC bereits geplant hast - Raspberry Pi mit DiggiBerry+ und JRiver.
Kostest Dich ohne JRiver-Lizenz für einen 30-Tage-Test ca. 100€...

Weiteres gerne per PN, könnte Dir ja mal einen meiner Rasberrys ausleihen


Gruß, Tom
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#3

RE: ELAC Music Discovery – Top oder Flop ?

in Technik - Streaming 09.07.2016 09:38
von CD-Sammler • 2.052 Beiträge

Hallo PBE,

Du solltest aus meiner Sicht Dir unbedingt die Auralic Streamer näher anschauen. Hier stimmt sowohl die Klangperformance als auch die Bedienbarkeit. Lightning DS ist als Steuerungs-App absolut spitze. Ich bin schon mit meinem Aries Mini unglaublich zufrieden. Wenn Du sowieso einen externen DAC verwenden möchtest, würde ich mir insbesondere den Aries mit Femto Clock anschauen. Die Software wird bei Auralic kontinuierlich weiterentwickelt und mit jedem Update ist bislang der Funktionsumfang gewachsen. Für mich kommen keine anderen Streamer mehr in Frage. Als großes Update spare ich auf den neuen Altair und dann hat sich das Thema für die Zukunft erledigt (der Mini wandert dann in die Zweitanlage).

Musikalische Grüße,
Alex


Everything sounds better with Linn. Fan of British hi-fi.
zuletzt bearbeitet 09.07.2016 10:15 | nach oben springen

#4

RE: ELAC Music Discovery – Top oder Flop ?

in Technik - Streaming 09.07.2016 18:58
von Pale Blue Eyes • 801 Beiträge

Hallo,

@tom539
Ich werde jetzt erst mal einige interessante D/A-Wandler testen und dann weitersehen, ob ELAC die Roon-Vollversion evtl. mit vertretbarem Aufpreis anbietet. Zu den Rasberry-Lösungen: Noch ein „Computer“ ? Ich müsste mich erst mal schlau machen, was ich da zusätzlich noch brauche, sprich Gehäuse, Windows-Betriebssystem, JRiver, etc. und wie es dann mit Klang und Bedienbarkeit aussieht.

@CD-Sammler
Der Auralic Aries LE hätte mich ursprünglich schon interessiert. Aber so weit ich weiß, gibt es immer noch keine App für Android-Tablets, oder ?

Mit freundlichen Grüßen

PBE


zuletzt bearbeitet 09.07.2016 18:59 | nach oben springen

#5

RE: ELAC Music Discovery – Top oder Flop ?

in Technik - Streaming 09.07.2016 19:53
von CD-Sammler • 2.052 Beiträge

Zitat von Pale Blue Eyes im Beitrag #4
@CD-Sammler
Der Auralic Aries LE hätte mich ursprünglich schon interessiert. Aber so weit ich weiß, gibt es immer noch keine App für Android-Tablets, oder ?


Hallo PBE,

leider nein. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass man nur zur erstmaligen Einrichtung unbedingt ein Apple-Gerät benötigt. Danach sollen die Aries notfalls auch mit anderen Apps als Lightning DS gesteuert werden können (allerdings mit ggf. eingeschränkten Funktionen). Für die Erstinstallation lässt sich sicherlich im Bekanntenkreis ein Gerät ausleihen. Das sollte also nicht unbedingt ein Showstopper sein. Notfalls kauft man sich einen kleinen iPod Touch für etwa 200,- EUR für die Steuerung dazu. Allerdings macht die Bedienung auf einem aktuellen iPad natürlich am meisten Spaß...

Musikalische Grüße,
Alex


Everything sounds better with Linn. Fan of British hi-fi.
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#6

RE: ELAC Music Discovery – Top oder Flop ?

in Technik - Streaming 10.07.2016 15:40
von tom539 • 2.989 Beiträge

Zitat von Pale Blue Eyes im Beitrag #4

@tom539
Ich werde jetzt erst mal einige interessante D/A-Wandler testen und dann weitersehen, ob ELAC die Roon-Vollversion evtl. mit vertretbarem Aufpreis anbietet. Zu den Rasberry-Lösungen: Noch ein „Computer“ ? Ich müsste mich erst mal schlau machen, was ich da zusätzlich noch brauche, sprich Gehäuse, Windows-Betriebssystem, JRiver, etc. und wie es dann mit Klang und Bedienbarkeit aussieht.

Hallo PBE,

ja, die Raspberry sind zwar ein Computer - aber absolut "wartungsfrei".
Ich habe zwei permanent im Einsatz - das ist der silberne im schicken Alu-Gehäuse und ohne Zusatzkarte sowie der durchsichtige mit DiggiBerry+ Zusatzkarte (das Kunststoffgehäuse gibt es aber auch in schwarz):



Auf beiden ist Rasbien als Betriebssystem installiert, auf dem silbernen läuft JRiver21 als Favoriten-Libary, auf dem Diggi der Bubble-UPNP-Server für Qobuz per Lumin-APP auf dem Naim zu hören. Dafür bräuchte ich die Diggi-Karte eigentlich nicht, aber sie ist halt drin...

Seit der Installation Anfang Januar bzw. Mitte Februar laufen die beiden - ohne irgendwas daran zu tun. Keine Probleme, keine Ausfälle - nix!

Wenn ich was "neues" ausprobieren möchte, tausche ich einfach die SD-Karte aus - so bleibt ein einmal lauffähiges System bestehen und ist in 2 Minuten wieder einsatzbereit.

Auf dem dritten im Bunde mit einer DAC-Karte von Audiophonics aus Frankreich läuft Volumio als Betriebssystem - das lässt sich per Weboberfläche bedienen oder in jeder UPNP-APP. In Jriver verhält sich das wie mein Naim-Streamer. Und klanglich ist das auch erstaunlich gut, würde manchen "großen" Streamer im Blindtest das Leben schon schwer machen...

Man kann per USB (oder per Toslink/Coax bei der Diggi-Karte) an jeden Wandler gehen, da ziemlich viele unterstützt werden. Haben da schon so einige ausprobiert und hat bisher immer funktioniert.

Ich habe hier fertige Images bzw. SD-Karten liegen - falls also Interesse besteht, schicke ich Dir einen/mehrere Raspberrys mal unverbindlich zur Probe. Dann kannst Du in Ruhe zu Hause testen, und bei Probleme meldest Du Dich einfach.

Und sorry für das Off-Topic - nun weiter mit dem ELAC Music Discovery...


Gruß, Tom
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