RE: ~ TAD Micro Evolution One mit TAD Elektronik ~
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 06.10.2017 18:55von GHP • 5.151 Beiträge
Ich habe die TAD Leute darauf mal angesprochen. Laut deren Aussage bleibt die Qualität bei jedem anderen guten Verstärker erhalten.
Was natürlich auch klar sein muß, mit solchen Lautsprechern werden manche schlechten Aufnahmen gänzlich ungenießbar. Unter Umständen hört man dann nämlich wie mies diese wirklich sind. Und das sind leider so wenige nicht !
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
nunmehriges Goldohr ! ;-)
RE: ~ TAD Micro Evolution One mit TAD Elektronik ~
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 07.10.2017 17:18von GHP • 5.151 Beiträge
~ Chartwell LS3/5 mit Grandinote Shinai ~
Meine persönliche Überraschung der Veranstaltung. Spaxalarm !
Der klassische BBC Monitor LS3/5, den es seit den 1970ern gibt, und der von verschiedenen Herstellern wie Spendor, Rogers, Graham etc. nach BBC-Spezifikationen gebaut wird, in seiner neuesten Inkarnation von Chartwell, die inzwischen zu Graham gehören. Dieser Monitor ist der wohl berühmteste und langlebigste den es gibt. So etwas bringen sicherlich nur die Briten mit ihrer legendären Traditionsverbundenheit fertig.
Daß dieser Lautsprecher zu Recht existiert, wurde hier auf's Treffflichste bewiesen, spielte er doch weit übert seine Größe hinaus auf !
Unglaublich, wie dieser Mini-Monitor den Raum musikalisch füllte. Immense Spielfreude und Musikalität paarten sich hier mit Auflösung und Raumdarstellung in einem Maße, wie man es von einem Speaker dieser Größe nie erwartet hätte. Einfach grandios was hier auf kleinstem Raum realisiert wurde. Noch nie habe ich einen derart kleinen Lautsprecher dermassen großartig aufspielen hören. Das war Emotion pur !
Mit 2200€ das Paar für einen so kleinen Minimonitor erst mal bezogen auf das Raum-/Preisverhältnis recht teuer, wird man aber mit wirklich umwerfender Musikalität und echt fantastischem Klang belohnt. Welchen Anteil Grandinote daran jetzt hatte entzieht sich meiner Kenntnis, was hier in dieser Kombination zu hören war, war aber auf jeden Fall ein wahres Highlight.
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
nunmehriges Goldohr ! ;-)
~ Kii Three ~
Seit einiger Zeit sorgt die Kii Three, ein aktiver Kompaktlautsprecher mit modernster DSP-Technologie und digitalen Hochleistungsverstärkern, für mächtig Furore - im Profibereich, wie in der HiFi Welt !
Geradezu wundersame Dinge werden diesem Lautsprecher nachgesagt. Immer wieder liest man, er präsentiere eine Leistung, die bis dato noch kein LS dieser Größe gezeigt hat. Ja mehr noch, er trickse quasi die Physik aus und besitze eine untere Grenzfrequenz von 20 Hz, und das gemessen bei -0.5dB. Geht soetwas überhaupt ?
Die technischen Daten lesen sich in der Tat äußerst beeindruckend. Wie klingt es nun ?
Die Kii Three ist als Monitor wie als HiFi-Lautsprecher verwendbar und versucht in beiden Welten zu punkten. Mit ca. 12.000€ nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber die verwendete Digitaltechnik und die Entwicklung der ausgefuchsten Algorithmen hat wohl ihren Preis.
Der Lautsprecher klingt äußerst präzise und druckvoll. Räumlichkeit und Auflösung sind auf hohem Niveau, aber nicht dermaßen überlegen wie man vielleicht glauben möchte wenn man manche Berichte liest. Die Tieftondarstellung der Kii Three aber ist für einen LS dieser Größe schlichtweg gewaltig. Man hat den Eindruck, irgendwo müsse ein Subwoofer versteckt sein. Tatsächlich habe ich noch nie einen so kompakten LS mit derartiger Basspotenz gehört.
Die Beschallung auch größerer Räume sollte so möglich sein. Als Monitor im Near- & Midfieldbereich, ebenso wie als HiFi-LS bestens verwendbar. Allerdings besteht die wirkliche überragende Stärke dieses Systems in der größenbezogen wohl derzeit unübertroffenen Tieftonwiedergabe. Ob die 20Hz als untere Grenzfrequenz wirklich erreicht werden kann ich aufgrund des Gehörten leider nicht sagen.
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
nunmehriges Goldohr ! ;-)
RE: ~ Kii Three ~
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 09.10.2017 09:00von Pale Blue Eyes • 847 Beiträge
Hallo @GHP,
einige dieser Anlagen waren auch auf der diesjährigen hifideluxe in München ausgestellt. So zum Beispiel SPL mit Verdade-Monitor-LS. Leider wurde hier zu viel ge-plappert und man konnte nicht richtig hören. Ersteindruck: Schlank, transparent. Vielleicht kann ich nächstes Mal hier nochmals ein Ohr riskieren, falls ich bessere Hörbedingungen vorfinde.
Die Kii Three konnte ich jetzt schon zwei Mal auf der hifideluxe hören. Beim ersten (2016) Mal war der Eindruck schlecht, beim zweiten Mal (2017) besser aber nicht überragend. Die Steigerung führe ich auf deutlich bessere Vorführbedingungen zurück. Gestört hat mich weiter der durchschnittliche Hochtonbereich, der nervte und zu wenig aufgelöst hat. Vielleicht hat man ja bei den Westdeutschen HIFI-Tagen mehr in eine adäqaute Stromversorgung investiert, was insbesondere bei den Messen einen hörbaren Vorteil bringt. Zumindest die Netzkabel sehen auf den Fotos hochwertig aus, die anderen Geräte (Netzfilter ?) kann ich nicht identifizieren. Für mich stellt sich aber trotzdem die Frage, ob es Sinn macht für den straffen Tieftonbereich bei kompakten Boxen so viel Geld auszugeben. Die meisten Hörer werden darauf verzichten und auf Lautsprecher mit ausgewogenen Mitten und langzeittauglichen Höhen setzen bzw. sich einen guten Standlautsprecher (für weniger Geld) kaufen.
Mit freundlichen Grüßen
PBE
P.S. Ansonsten danke für die gut bebilderten Berichterstattungen und die kompetenten Höreindrücke von allen Seiten
RE: ~ Kii Three ~
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 09.10.2017 17:35von GHP • 5.151 Beiträge
Zitat von Pale Blue Eyes im Beitrag #54
Für mich stellt sich aber trotzdem die Frage, ob es Sinn macht für den straffen Tieftonbereich bei kompakten Boxen so viel Geld auszugeben. Die meisten Hörer werden darauf verzichten und auf Lautsprecher mit ausgewogenen Mitten und langzeittauglichen Höhen setzen bzw. sich einen guten Standlautsprecher (für weniger Geld) kaufen.
Servus PBE
Ehrlich gesagt war das auch mein Gedanke, war imho doch der Klang des kleinen Verdade-Monitors abgesehen vom Tieftonbereich, zumindest gleichwertig, wenn vielleicht auch "anders", da man in einigen Fällen schlecht von "besser oder schlechter" sprechen kann. Die Basspotenz der Kii Three scheint mir, zusammen mit der Raumeinmessung und den kompakten Abmessungen, die relevante Stärke dieser Lautsprecher zu sein.
Allerdings sehe ich schön langsam immer weniger Argumente für Standlautsprecher, außer, daß sie wichtiger aussehen. Sind Kompakte doch wesentlich aufstellungsfreundlicher und nähern sich dem Ideal der punktförmigen Schallquelle an.
Was mir bei digitalkontrollierten LS öfter auffällt ist eine gewisse Nüchternheit. Dies mag der Ausbügelung von Überhöhungen und Senkungen geschuldet sein, die offenbar einem LS ein gewisses Maß an Lebendigkeit hinzufügen. Auch kann die Zeit- & Phasenkorrektur möglicherweise zu diesem Eindruck beitragen.
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
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RE: ~ Kii Three ~
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 09.10.2017 17:53von Bernie • 3.430 Beiträge
letzteres. Je mehr Korrektur desto nüchterner. Das merkt man wenn man die Musik über KH hört, hier ist ja keine Korrektur notwendig. Die Nüchternheit die man bei digital korrigierten Systemen häufig hört hat man hier nicht. Also reproduzieren diese korrigierten Systeme nicht wirklich korrekt...
Aber die Zeit großer LS könnte tatsächlich bald zu ende gehen. Wenn man hört was eine Devialet Phantom an Basstiefe und vor allem Pegel erzeugen kann...die Kii hab ich noch nicht gehört. In großen Räumen soll sie aber an ihre Grenzen stoßen...
Roon PC mit HQPlayer -> USB -> Audio-GD DI20HE/Ref10 -> AES -> Devialet 1000 Pro CI -> Vivid Audio Giya G2 / B&W DB1
Raumkorrektur: Subwoofer und SweetRoom
Strom: Audioquest Niagara 5000, Silver Cloud / Hurricane AC Kabel
RE: ~ Kii Three ~
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 09.10.2017 18:08von GHP • 5.151 Beiträge
Die Kii Three müßte in Anbetracht ihrer Tieftonreproduktionsfähigkeit auch noch in Räumen mit 40m² reüssieren.
Jetzt wäre die Frage, wie klingt die Kii Three wenn man nicht alles glattbügelt, hat sie dann mehr Charakter ?
Auch kann man ja mittels parametrischer EQs eine Anpassung an das persönliche Hörempfinden vornehmen. Dies ist wohl auch bei den neuen GENELECs notwendig, klingen diese doch noch nüchterner. Eine vollständige Berwertung kann ich hier wirklich nicht vornehmen, müßte ich dazu doch die Einstellungen dieser DSP-monitore näher ansehen und variieren. Bei einigen Lautsprechern habe ich das Gefühl, daß diese deutlich unter ihrer wirklichen Leistungsfähigkeit vorgeführt werden.
Die allseits positiven Tests können ja nun nicht wirklich alle gekauft sein ...
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RE: ~ Kii Three ~
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 10.10.2017 09:23von Pale Blue Eyes • 847 Beiträge
Hallo @GHP und @Bernie,
das Problem der „Nüchternheit“ ist meines Erachtens kein neues Phänomen sondern bereits bei „normalen“, analogen Aktivboxen aufgetreten. Ich hätte hier von einer „Überkontrolle“ und „knochentrockener“ Wiedergabe gesprochen aber im Grunde meine ich das Gleiche wie @GHP. Also nur durch die digitale Phasen- bzw. Zeitkorrektur / Raumanpassung lässt sich das auch nicht erklären. Ebenfalls ausschließen würde ich, dass passive Lautsprecher mit geradem Frequenzverlauf immer zu nüchtern klingen. Das kann jedoch der Fall sein, wenn man auch noch Elektronik anschließt, die ebenfalls „kontrolliert, hell, analytisch“ klingt. Dann ist man genau bei dem beschriebenen Phänomen und zwar wieder ohne digitale Korrekturen.
Ich habe das bei mir so gemacht, dass meine passiven Sonics Allegra, die einen sehr geraden Frequenzverlauf aufweisen, mit einem Röhrenverstärker von Octave (auch kein Schönfärber) betreibe. Ich wollte also nicht zu viel Kontrolle (!) sondern etwas Lockerheit im Klangbild. (Das scheint mir auch das Erfolgsrezept von vielen Hochwirkungsgrad-LS zu sein, allerdings in weit extremeren Ausmaße. Das Problem dieser Konzepte sehe ich aber oft in einer unzureichenden Verfärbungsfreiheit). Was nach meiner persönlichen Erfahrung überhaupt nicht funktioniert: Passive Lautsprecher mit warmer Grundabstimmung und unkontrollierten Bässen durch Elektronik domestizieren, die sehr kontrolliert klingt. Das wird extrem teuer bei der Elektronik und klingt immer suboptimal.
Ein Kollege von mir hatte die gleiche Kombi wie ich und hat sich entschlossen, Sonics und Octave zu verkaufen. Er hat sich aktive ME Gaithein zugelegt und auch Vorteile bezüglich Basswiedergabe, Ortbarkeit, Räumlichkeit. Aber er hatte (nach seinen Schilderungen) auch wieder die o.g. Phänomene. Deshalb hat er sich dann einen Röhrenvorverstärker von Octave gekauft und bessert auch bei den Kabeln nach (in Raumakustik investiert er ebenfalls).
Fazit: Aktive Lautsprecher sind theoretisch vorteilhaft und ich denke, dass wir in Zukunft mehr davon sehen werden. Einerseits zurecht, weil sie einige Vorteile (insbesondere saubere, kontrollierte Bässe aus kleineren Gehäusen) aufweisen. Andererseits verpufft dieser Zugewinn oft, wenn das Konzept des aktiven LS nicht hundertprozentig stimmt. Dann klingt es tendenziell unangenehm, nüchtern und überkontrolliert. Ein aktiver Lautsprecher, insbesondere mit digitalen Korrekturmöglichkeiten, ist schwieriger und komplexer in der Gesamtkonzeption. Beherrschen manche Hersteller nicht alle Bereiche gleichermaßen oder sind viele Aktivlautsprecher so ausgelegt, dass der Hörer mit der Nase auf die Aufnahmefehler gestoßen wird, was auf Dauer anstrengend wirkt ? Meines Erachtens ist "Mehr" nicht immer automatisch besser: Mehr Bass, mehr Kontrolle, mehr Analytik = nicht mehr "dauerhafter Klanggenuss" ?
Mit freundlichen Grüßen
PBE
RE: ~ Kii Three ~
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 10.10.2017 15:14von GHP • 5.151 Beiträge
Interessanterweise treten obige Phänomene, zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen, bei ADAM nicht auf. Dies mag an an den AMTs liegen, oder an einem anderen Gesamtkonzept.
Auch meine (alten) GENELECs sind nicht davon betroffen.
Übrigens hatte man ja auch schon in den 90ern Manger eine gewisse Langweiligkeit im Klang nachgesagt.
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