Audio PC einrichten - best practice
in Technik - Streaming 25.08.2015 21:42von Bernie • 3.446 Beiträge
Ich nutze schon seit langem den PC um Musik zu speichern und wiederzugeben. Ich werde mal mit meinen Erfahrungen hier anfangen, es wäre schön wenn auch andere ihre Erfahrungen hier einbringen könnten damit wir mal sowas wie ein Nachschlagewerk zusammentragen. So ganz einfach ist es ja nicht das Optimum aus einem PC herauszuholen. Meine Tools und Einstellungen müssen ja auch nicht die besten sein.
Roon PC mit HQPlayer -> USB -> Audio-GD DI20HE/Ref10 -> AES -> Devialet 1000 Pro CI -> Vivid Audio Giya G2 / B&W DB1
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RE: Audio PC einrichten - best practice
in Technik - Streaming 25.08.2015 21:55von Bernie • 3.446 Beiträge
Ich werde mich hier auf die Ausgabe mittels USB konzentrieren. Bei der Ausgabe über Ethernet oder WLAN scheinen diese Optimierungen sich nicht auszuwirken. Das liegt wohl am gänzlich anderen Protokoll im Vergleich zu USB Audio 2.0, aber auch an der Tatsache das USB in der Regel fertig dekodierte Daten (wav oder dsd) überträgt während Ethernet die gepackten Dateien überträgt (also flac, aiff, alac, mp3, ...) die erst im Streamer dekodiert werden. Da spielt dann der PC keine Rolle mehr.
Eine Ausnahme sind die Devialet Verstärker. Hier wird das dekoding auch auf dem PC vom AIR Treiber durchgeführt. Trotzdem bringt auch hier ein PC Tuning so gut wie nichts.
Wer jetzt aber denkt Ethernet ist USB klanglich überlegen der irrt sicht, zumindest in diesem Fall. Ich habe lange Zeit die Übertragung mit Ethernet bzw. WLAN vorgezogen, aber mit einigen teils neuen Tools hat sich das Blatt recht deutlich gewendet.
Als Ergebnis höre ich jetzt mit USB und habe meinen PC entsprechend optimiert.
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RE: Audio PC einrichten - best practice
in Technik - Streaming 25.08.2015 21:55von Bernie • 3.446 Beiträge
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RE: Audio PC einrichten - best practice
in Technik - Streaming 25.08.2015 22:09von Bernie • 3.446 Beiträge
Also: ich konzentriere mich auf Windows, Apple oder Linux ist nicht meine Baustelle.
Als wichtigste Vorraussetzung muss auf dem PC Windows 10 installiert sein. Schon ohne irgendwelche Tricksereien klingt USB hier deutlich! besser als mit Windows 7 oder 8.x.
Da das Update kostenlos ist kein Problem.
Dann steht die Wahl des Players an. Ich habe mich für jRiver entschieden, aktuell MC20.
Hier deaktiviere ich unter Steuerung die Lautstärkeregelung, aktiviere die Wiedergabe aus dem Speicher und stelle das Zwischenspeichern von 6 aus 2 Sekunden. Alle weiteren Settings hängen vom gewählten Audiotreiber ab.
Hier kommt jplay ins Spiel. Das ist ein Treiber der sich zwischen dem Player und dem USB Treiber einklinkt und die Daten mit möglichst präzisem Takt an die USB Schnittstelle ausgibt. Bisher konnte ich dem Tool nicht viel abgewinnen, aber die neue Version 6.2 bringt eine ganz klare Verbesserung. Man kann sich hier eine Demo runterladen die voll funktionsfähig ist, nur alle paar Minuten eine Pause einfügt. Zum Testen reicht das aber.
Die besten Ergebnisse erhalte (nicht nur) ich mit UltraStream, DAC Link 1Hz, PC Buffer 10 Sekunden.
Damit sind wir aber noch nicht am Ende. Eine weitere Steigerung (bei mir allerdings eher verhalten) bringt der kostenlose Fidelizer. Damit werden für Audio irrelevante Prozesse angehalten und Hardwareresourcen wie CPU Cores für die Audiowiedergae optimiert.
Von diesem Tool gibt es auch eine Pro Version, aber da sagt mir das Lizenzmodell gar nicht zu. Die soll mehr Klangsteigerung bringen als die kostenlose Version, aber nach meinen derzeitigen Erfahrungen hab ich noch keinen Antrieb hier Geld auszugeben.
Denn es gibt ein Tool was bei jmir wesentlich mehr bringt.
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RE: Audio PC einrichten - best practice
in Technik - Streaming 25.08.2015 22:29von Bernie • 3.446 Beiträge
Dieses Tool ist ProcessLasso. Das gibt es wohl schon seit 10 Jahren, der Zweck dieses Tools ist die Verwaltung und Verteilung von Hardwarerecourcen, das setzten von Prioritäten und Leistungsprofilen. Auf den ersten Blick ein unendlich komplexes Tool, was aber dann doch recht schnell konfiguriert ist. Und mit 69€ für eine Familienlizenz noch bezahlbar. ProcessLasso ist aber erst mal kostenlos. Anscheinen werden aber nach einigen Wochen diverse Funktionen deaktiviert. Mal sehen welche. Wenn wichtige dabei sind werde ich mir das auf jeden Fall kaufen.
Also was macht man jetzt damit ? Ziel ist es jplay auf einem einzelnen CPU Core exklusiv laufen zu lassen. erst mal den Player starten damit alle Prozesse gestartet sind.
Dann in der ProcessLasso Konfiguration auf jplay gehen und eine physische CPU zuweisen.
Auf meiner i5 bzw. i7 CPU habe ich jeweils 2 physische Cores und 2 logische. 0 und zwei sind physische Kerne, 1 und 3 die logischen (Hyperthreading). Bei mir läuft jplay auf 2, alles andere auf 0 und 1. 3 lass ich ungenutzt weil physische und logische Cores sich einige Einheiten teilen und sich so gegenseitig ausbremsen können.
jplay und jRiver erhalten noch überall die höchste Priorität, werden von ProBalance und SmartTrim ausgeschlossen, Idle Saver wird deaktiviert, Priorität für jplay auf Echtzeit. Für beide das Programm als Spiel klassifizieren. Damit erhalten sie immer volle Leistung.
Unter Optionen/Definiere Standard CPU Zugehörigkeit füge ich noch svc*.exe* hinzu für Core 0 und 1. Damit werden alle Systemprozesse nur noch auf Core 0 und 1 ausgeführt, jplay hat Core 2 für sich alleine. Wer 4 physische Cores hat kann das noch besser verteilen. Das Ziel ist wohl mittlerweile klar.
Was bringts ? Bei mir war sofort eine deutlich entspanntere Wiedergabe hörbar, mehr Raum, mehr Präzision. Und das sowohl auf meinem Kopfhörer PC als auch auf dem PC der die Devialets befeuert.
Wer processLasso nutzt sollte im Fidelizer die Core Assignments deaktivieren, alsoden Custom Mode benutzen. Sonst kommen die beiden sich in die Quere.
So, das wärs erst mal. Selber ausprobieren ist kostenlos, wer es so genial findet wie ich der muss 99€ für jplay ausgeben und evtl. 49€ für eine ProcessLasso Lizenz bzw. 69€ für mehere PC's.
Als Ergebnis hab ich jetzt schon die beste Musikwiedergabe die ich jemals hatte, und die Reise geht weiter. Der Audiquest Jitterbug ist bestellt, werde berichten.
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RE: Audio PC einrichten - best practice
in Technik - Streaming 25.08.2015 22:34von Bernie • 3.446 Beiträge
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RE: Audio PC einrichten - best practice
in Technik - Streaming 25.08.2015 23:02von Bernie • 3.446 Beiträge
So, einen hab ich noch. Der PC sollte nicht zu schwachbrüstig sein. Die einzelnen Cores sollten eine hohe Leistung haben um möglichst reaktionsschnell zu sein. Selbst wenn sie eigentlich kaum was zu tun haben. Auf einem alten SingleCore PC kann man das obige natürlich nicht umsetzen. Auch sollte das Betriebssystem auf einer schnellen SSD installiert sein damit Plattenzugriffe möglichst wenig Zeit beanspruchen. 8GB RAM sollten ebenfalls verbaut werden damit man die Auslagerungsdatei abschalten kann. Dienste wie Supetfetch oder der Suchdienst sollten ebenfalls abgeschaltet werden. Hier kann man einfach einem der vielen Leitfäden für SSD Optimierung folgen. Auch Virenscanner sollten entweder deaktiviert werden oder zumindest der Echtzeitschutz abgeschaltet werden. Dann sollte man natürlich nicht das Internet nutzen, evtl. den Router vom Netz trennen. Oder es ist einem egal weil man auf dem Audio PC keine wichtigen Daten hat.
Wenn man all das berücksichtigt und eingerichtet hat klingt selbst Lana Del Rey richtig gut. Da nervt nichts mehr und man hört ganz ungeahnte Details. Ganz zu schweigen von wirklich guten Aufnahmen.
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RE: Audio PC einrichten - best practice
in Technik - Streaming 25.08.2015 23:12von Bernie • 3.446 Beiträge
ach ja, da war noch was: die Entwickler von jRiver liefern sich seit einiger Zeit einen kindischen Kleinkrieg mit den Entwicklern von jplay was mittlerweile darin gipfelt das der jplay Treiber in jRiver nicht mehr angezeigt wird. Unglaublich sowas.
Um das zu umgehen geht man in den Regedit, sucht nach JPLAY Driver (unter Local Machine/Software/ASIO und nochmal unter Wow6432Node/ASIO) und benennt den Treiber und die Description um, z.B. JP Driver. Dann klappt das auch. Mit Foobar hat man das Problem nicht.
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