#11

RE: Besuch bei Shakti

in Private Hörsessions 31.01.2016 15:12
von tscherbla • 253 Beiträge

Hallo @ all,

Dann will ich mich auch noch in die Lobeshymnen einreihen.
Was da geboten wurde, war wirklich erste Sahne. Die Summen möchte ich gar nicht zusammen zählen, die da aufspielten, aber wenigstens war das Ergebnis mehr als zufriedenstellend - ganz im Gegensatz zu manchen Vorführungen von Händlern oder auf Messen.
Als gewerblich orientiert würde ich die Intention von Shakti auch nicht bezeichnen.
Zumindest war ich nicht gezwungen irgendetwas zu unterschreiben, auch konnte ich die Veranstaltung nach freien Stücken verlassen.
Die Räumlichkeiten - wohl eine alte Kneipe - sind ideal, um auch mehreren Interessenten genügend Raum zu bieten. Selbst sanitäre Anlagen waren in größerem Umfang zur Verfügung.

Antwerp war ja begeistert, dass Röhrengeräte so großartig aufspielen können. Das Einzige was in der gespielten Kette mit Röhren betrieben wurde, war aber glaub ich, nur die DAC's von Lampizator. Vor und Endstufe sind meines Wissens Transistor gerate. Eine derartige Lautstärke ließe sich wohl nicht mit den nebenstehenden Röhrenendstufen an den YG's erzielen. Sie sind glaub ich, keine guten Futterverwerter.

Schön war aber festzustellen, dass neben der Plastizität, die die Kette produzierte auch durch einen simplen Röhrenwechsel in den DAC's eine persönliche Note zu erzielen war. Nach eigenem Geschmack würzen war die passende Umschreibung, die Jürgen dafür ins Spiel brachte.

Die Röhren Vor- End- Kombi die noch da stand, war in erster Linie für die Hörner gedacht. Wohl dem, der nicht nur eine hochwertige Anlage für sich zusammengestellt hat, sondern gleich über zwei unterschiedlich ausgerichtete Anlagen verfügt - je nach Musikrichtung und persönlichem Tagesbefinden. Und wenn das nicht reicht - macht man sich es im hochwertig bestücktem Kinoraum gemütlich.

Wer träumt nicht davon. Ich kann Shakti nur beglückwünschen.

Gruß
Peter


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#12

RE: Besuch bei Shakti

in Private Hörsessions 31.01.2016 16:11
von antwerp (gelöscht)
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Tut mir leid,wenn ich mich da mit Krell ein bißchen verzettelt habe - ich kenne die Marke zwar, aber habe mich nie näher damit befasst.
Auf jeden Fall war es beeindruckend was die Krells da produzierten, egal ob nun Röhre oder Transitor. Diejenigen von uns, die Krell kennen, werden sicher gewusst haben was ich meine.

Gruß antwerp


zuletzt bearbeitet 31.01.2016 16:13 | nach oben springen

#13

RE: Besuch bei Shakti

in Private Hörsessions 01.02.2016 21:44
von maldix • 3.648 Beiträge

Hi Zusammen,

nach dem ich nun zu Hause bin komme ich dazu mal meine Eindrücke des Besuchs bei Shakti etwas zusammen zu fassen. Gleich vorweg, die Kurzform: „GEIL“ ! ! !




Da dies ja vielleicht etwas kurz ist, hier noch ein paar Worte mehr.

Ja der Samstag war ein audiophiler Leckerbissen, den wir der Initiative von Jürgen verdanken. Mittlerweile wurden ja auch schon einige Eindrücke geschrieben und auch ein paar Infos zu der Umgebung gepostet.

Wie immer, wenn ich eingeladen bin und ich das Glück habe, eine neue Hörumgebung kennen zu lernen, bin ich gespannt wie ein Flitzebogen. Da kreisen auf der Fahrt schon Gedanken durch den Kopf: Wie wird der Mensch wohl sein, man kennt sich ja nur vom Schreiben oder mal vom Telefon? Passt das auch noch wenn man sich persönlich kennen lernt? Klar, das Hobby verbindet, jedoch ist Musikhören in den "heiligen Hallen" eine schon recht intime Sache. Da kommen noch weitere Fragen auf: Wie wird sich wohl die Musik anhören? Was wird mich da wohl erwarten? Wie werden die weiteren Gäste sein? usw.

Ich hatte ja im Vorfeld der Veranstaltung schon mal sehr angenehm mit Jürgen telefoniert, so dass ich mit viel Freude und etwas Verspätung am Samstag bei ihm aufschlug. Jürgen hatte schon vor ein paar Minuten etwas zu der Umgebung, dem Workshop und den Lampzatoren zu erzählen, als ich mich dann neben bekannten und noch unbekannten Gesichtern auf die grüne Liege-Couch fläzen durfte. Eine Hörposition, die mir sehr entgegen kam. Musikhören, völlig entspannt, perfekt!



Im Unterschied zu einer reinen Hörsession, hatte Jürgen ja zu einem Workshop geladen, in dem es um die Lampizatoren ging. Dass Jürgen nicht zum ersten Mal eine Präsentation vor interessierten Menschen macht, konnte man sofort spüren. Sehr professionell, führte er u.a. durch die doch umfangreiche und komplexe Materie des Röhrentunings. Hier wurde nicht nur geredet, sondern auch live, d.h. an realen Beispielen gezeigt, welche klanglichen Unterschiede sich durch das reine Auswechseln der verschiedenen Röhren ergeben.



So wandelte sich das Klangbild z.B. von schlang analytisch bis hin zu voluminös und tiefdruckvoll um mal nur 2 Beispiele zu nennen. Anhand von recht bekannter Musik, wir starteten z.B. mit Jazz at the Pawnshop und der Missa Criola in einer Carreras und einer Sosa Version.

Im Vorfeld hätte ich nicht darauf gewettet, dass ich die Unterschiede zwischen unterschiedlichen den Röhren so gut wahrnehmen konnte. Doch die restliche Anlage und der große Hörraum machten es uns sehr leicht im A/B vergleich auch sehr viel zu hören. Ich rede da nicht von kaum wahrnehmbaren Nuancen, sondern von sehr deutlich hörbaren Unterschieden.

Die Adjektive, besser oder schlechter kann man nicht direkt zuordnen. In Wirklichkeit hörte sich alles gut und auch richtig an, jedoch kann man da nur noch von "gefällt mir besser" reden als vom direkten allgemeingültigen Vergleich. Ich werde da mal das "Espresso" - "Cappuccino" Beispiel anmerken. Beides gleicher Kaffee, jedoch unterschiedlich in der Zubereitung, Aussehen und Geschmack. Und genau so würde ich die musikalische Situation beschreiben.




Jazz at the Pawnshop, die CD startete und wirklich sofort, d.h. eigentlich schon mit den ersten Tönen, also binnen weniger Millisekunden baute sich vor unserm Ohr ein großer holografischer Raum auf. Die räumlichen Dimensionen lassen vermuten, dass es genau so auch bei der Aufnahme war. Präzision, Brillanz sofort war klar wo hier die Musik spielt. Das war auch Musik, obwohl, wenn ich mich umschaute ich doch von reichlich Technik deren Namen ich maximal gelesen oder mal in München gesehen hatte. Der Begriff High End passte hier schon sehr gut.



Das war wieder eine diese Anlagen - Raum Kombinationen, die mit sehr viel Feingefühl und nicht immer ganz so offensichtlichen Tuningmaßnahmen auf den Punkt gebracht wurde. Der Raum der schon in Richtung 100m² gehen dürfte, bot natürlich hier für viele eine gänzlich neue Hörsituation. Da war alleine durch diese Größe für die Musik auch Luft zum Atmen. Ein schönes Hörgefühl, das ich mir leider zuhause nicht so gönnen kann.




Was das Tuning angeht, war dies ja neben der Präsentation der Lamizator Vorstufen mit ein Thema für die anwesenden Spezialisten. Arne Dromerus durfte da des Öfteren, in unterschiedlichen Röhren Kombinationen in seinen Pawnshop einladen.

Mal war die Präsenz des Mitten-Hochton-Bereiches etwas kühler und analytischer und der Bass schlanker, dann Röhrenwechsel und es wurde um einige Punkte wärmer und auch mehr Druck im Bass. Diese Abstimmungen klangen aber alle trotzdem: richtig. Jürgen brachte hier eine gute Analogie, es verhält sich dabei, wie bei einem guten Essen, mancher möchte halt etwas mehr von diesem oder jenem Gewürz oder etwas Salz um die letzten Geschmacks-Nuancen für das eigene Glücksgefühl zu erzielen. Ein schöner Vergleich den sich auch Menschen gut vorstellen können, die nix mit Autos (die ja gerne oft für solche Vergleiche für Männer herhalten müssen) am Hut haben.



Im weiteren Verlauf konnte man immer wieder merken, dass Jürgen hier genau weiß wie er die Feinheiten der Gruppe auf seinen "Preziosen" vorführen konnte. Der Wechsel zu Ariel Ramirez "Missa Criola", die allen ja bekannt war, war da auch ein Beispiel für eine gute Musikauswahl. Ob in der Version von José Carreras’ oder Mercedes Sossa, beides bestens geeignete Aufnahmen um Änderungen in der Tonalität zu erkennen. Nicht zu komplex, klare Stimmen, wenige Töne in guter räumlicher Darstellung, ohne langes Vorgeplänkel, ermöglichen dem Auditorium hier mit wenigen Sekunden hören einen Vergleich zum vorher Gehörten zu ziehen, zumal die Unterschiede so groß waren, dass selbst weniger geübte Hörer, hier diese hätten ohne Zweifel hätten hören können.



Die technologischen Unterschiede der Lampizatoren, mit denen er dieses vorführte, konnten wir im ersten Durchgang uns anhören. Und in der Folge wurde dann in der gesamten Kette nur am "mittleren" Gerät die Bestückung mit Röhren verändert. Das Ergebnis für mich, schlecht klang keines der Geräte, manches einfach nur etwas besser. Klar kann man gleich zum Flaggschiff greifen und mit diesem glücklich werden, das wäre schon die Top-Lösung gewesen, keine Frage. Aber ich fand die mittlere Lösung mit einer für meine Ohren geeigneten Röhrenbestückung (300B) völlig ausreichend. Den Preisunterschied zwischen dieser Version und der größten Ausbaustufe, der mit ca.12-13 Tsd. Euro nicht gerade wenig war, würde ich dann (mein Standpunkt) in Musik stecken. Am Rande vielleicht noch, die verwendeten NF Kabel, waren eher Standard und nix außergewöhnliches.



Nach dem "offiziellen" Teil wurden Musikstücke der Teilnehmer als " Wunschkonzert" gespielt. Einfach nur schön. Man merkte kaum wie schnell immer die Zeit vergeht, wenn man sich intensiv mit Dingen beschäftigt, die einem Freude bereiten.

Nach der Pause erfolgte dann ein Wechsel ins Kino. Hier gab es nun die "Computer" gestützte Musik auf die bereits warmgehörte Ohren. Jedoch zeigte sich mal wieder, dass man auch mit deutlich weniger finanziellem Aufwand, durchaus sehr gut Musik hören kann. Es müssen nicht zwingen nur "teure" Brocken sein, es geht auch günstiger, wenn auch nicht billig.



Etwas Aufwand sei es finanziell und in der Abstimmung allerdings trotzdem auch hier erforderlich, bis die Musik spielt und klingt. Ganz umsonst ist allerdings auch da nix. Tonal ist das Kino aber ein vollkommen anderer Raum. Wobei die Raumklangsignatur sich schon eher dem nähert was man gewohnt ist.



Die Auflistung, was nun alles an Geräten mit und gegeneinander spielt ist so umfangreich, dass ich mir das nicht alles merken konnte und auch nicht wollte. Die Beschreibung der vielen Kombinationen überlasse ich da gerne anderen.



Musikalisch allerdings stellte sich auch im Kino, welches sicher nicht voll durchoptimiert schien, ein stimmiges Bild. Die Outsider Hörner, die es ja leider nicht mehr gibt an 5 Watt! 300B Mono Röhren, das war sehr geschmeidig, warm und sehr audiophil. Wie ich später erfuhr wäre dieses Ensemble auch käuflich erwerbbar. Wahrscheinlich brauch Jürgen mal etwas Platz. Denn trotz oder gerade wegen der großen Räumlichkeiten hat er auch jede Menge Material, dass noch aufgestellt werden könnte.

An der kleinen Kombi konnten wir das Dies Ire aus der Grande Messe du mortes, in der Aufnahme von McCresh hören. (extra für Pavel, da die Aufnahme in Warschau 2013 entstand).

Hier ging auch mächtig die Post ab.

Recht mühelos produzierte diese Lösung die doch nicht ganz einfache Kost. Auch höhere Lautstärken waren da kein Problem. Gemessen hatte ich nicht, aber wir dürften bei den FFF Passagen im Bereich von 100 dB gewesen sein. Also fast wie im Original in der Kirche. Sehr beeindruckend.

Natürlich sind diese Lautsprecher und die Endstufen nicht dafür gebaut große Räume zu beschallen oder immer im Grenzbereich bzgl. Lautstärke zu agieren, doch auch da haben sie sich wacker geschlagen. Wer etwas Außergewöhnliches und sehr Individuelles mit Geschichte sucht, mit dem man in normalen Räumen mehr als gut Musik hören kann, der sollte hier den Kontakt zu Jürgen suchen.

Nach etwas aus dem Streaming – Umfeld wieder zurück in den großen Vorführraum. Hier war gerade die 2. Session durch und es war wieder Wunschkonzert möglich.

Zuerst hörte ich mir ( Lampizators Big7/GG mit B300 wenn ich nicht irre) das Allegro, Der Frühling – Vivaldi von der Akademie für Alte Musik in Berlin an. Hier tun sich viele Anlagen mit der Darstellung der Pizzikatos in der ersten Wiederholung des Themas, eine kleine Ergänzung der AFAMB, schwer. Dieses klingt als Echo nur etwas leiser als das Thema selbst. Klasse wie dieses die YB/Krell/Lampizator Anlage darstellte. So hatte ich dieses noch nicht gehört. Fantastisch wäre hier ein passendes Attribut.



Die Art der Musik war der Anlage, gelinde gesagt egal. Was vorgesetzt wurde, wurde bestens wiedergegeben. Desperado/Eagles/Hells frezes over - K2HD ein Genuß, selbst das leise Brummen eines der Gitarrenverstärker auf der Bühne war zu hören. Sehr schön. Bei Fink hätte ich mir persönlich etwas mehr Bass beim Song „Sort of Revolution“ gewünscht, diesen hatte ich vom Live-Konzert in Köln schon etwas kräftiger in Erinnerung. Blod and Stone von der Audiomachine gab es dann sowohl über die YP als auch über die Hörner. Hier durften endlich auch mal die Endstufen zeigen, dass es sie gibt.



Klaglos bei beiden Lautsprechern marschierte die Musik voran. Klar, ohne die Spur einer Anstrengung, mit mächtigem Bums ging es das mal zur Sache. Wenigstens einmal konnten wir es aber sowas von krachen lassen. Zum Testen ist dieser Titel mit seinen vielen Schwerpunkten ideal und auch eine Herausforderung für den Raum, der sich hier als ideal herausstellte. Keine Moden die sich negativ in die Musik einbrachten. Ab und An ist das richtig klasse, auch wenn die Kollegen der Westdrift die Aufnahme schon vielleicht mehr als oft gehört haben. Mir gefällt diese Aufnahme zum Testen halt besser als die früher oft verwendete griechische „Volklore“.



Wie so oft sind die Stunden, die man so mit dem Hören und sich mit andern Austauschen verbringt, viel zu schnell vorbei. Da Jürgen ja nicht aus der Welt wohnt, wird sich hier sicher auch wieder eine Möglichkeit geben, bei der wir zu gegen sein dürfen.



Die Menge an Eindrücken zu verarbeiten wird sicher noch ein paar Tage andauern.
War das nun die beste Anlage die ich bislang gehört habe? Diese Frage stelle ich mir seit Samstag immer mal wieder. Doch ehrlich, ich kann sie nicht beantworten. Sie zählt auf jeden Fall sicherlich mit zum Besten was ich bislang gehört habe. Das Ganze was Jürgen gerade mal da stehen hat, ist so mächtig, dass man schnell in Superlativen verfallen kann und in der Kürze der Zeit und mit dem Ansatz des Workshops, kann man das meiner Meinung nach auch nicht machen. Ich habe ja mittlerweile einige Top Anlagen hören dürfen, die in Ihrer Umgebung schon fast auf ähnlichem Niveau spielten, sofern hier überhaupt noch ein Vergleich möglich ist. Hier dürfte der persönliche Geschmack letztlich auch einen großen Faktor ausmachen.







Ich kann nur sagen, es war „Geil“ und hat mir gefallen. Da würde ich auch gerne mal alleine ein paar Stunden quer Beet auflegen um mit Ruhe mal mein „dirty Dozen“ zu hören. Die große Anlage ist schon deutlich besser als das was ich zuhause habe. Damit kann ich auch gut leben, da mein Raum auch entsprechend kleiner ist.



Beide Daumen hoch !!!



Ergänzend:













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auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 01.02.2016 23:13 | nach oben springen

#14

RE: Besuch bei Shakti

in Private Hörsessions 01.02.2016 23:29
von sportbilly • 254 Beiträge

Hallo Maldix, schöner Bericht. Man bekommt ja eine Gänsehaut als wäre man selbst dabei gewesen. @ Jürgen: Ein Paradies! Wow. Traumhaft.
Diese Lampizatoren interessieren mich sehr. Evtl. passt es ja mal am Wochenende und ich darf auch mal kurz reinhören. ☺️


Gruß, Marc
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#15

RE: Besuch bei Shakti

in Private Hörsessions 02.02.2016 10:15
von shakti • 549 Beiträge

Danke Maldix fuer diesen schoenen und emotionalen Beitrag!
Es war dieses Mal wirklich eine nette Runde zusammen und es hat viel Spass gemacht, zumal die Lampi's es einem wirklich leicht gemacht haben, eine super Vorfuehrung bringen zu koennen :-)
Wer sich konkret fuer einen Lampi interessiert, darf mich gerne kontakten, so lange ich noch ein solches Geraet dahabe, kann dies auch gerne mal gehoert werden :-)

Gruss
Juergen


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#16

Ein atemberaubender Hifi-Tag – DAC-Workshop der Lampisatoren bei shakti

in Private Hörsessions 03.02.2016 00:33
von tom539 • 3.080 Beiträge

Hallo zusammen,

nach dem Umzug im Bekanntenkreis am Sonntag und dem Besuch der Philharmonie in Köln am Montag (Max Raabe war zufällig auch da und hatte sein Pallast-Orchester gleich mitgebracht…) gibt es nun auch ein paar Worte von meiner Seite.

Kollege Maldix hat schon reichlich vorgelegt und viel geschwärmt – dem ich mich nur anschließen kann. Trotzdem gebührt es sich, dem Gastgeber selbst ein paar Zeilen zu widmen.

Ich war am Samstag schon sehr früh dort, da mein Anfahrtsweg nur 35 km beträgt. Shakti hatte im Vorfeld den DAC-Workshop als eine Art Händler-Vorstellung / Verkaufsveranstaltung angekündigt, da auch der Hersteller extra aus Polen anreisen würde. Die Atmosphäre war jedoch absolut ungezwungen, sehr freundlich – von einer Verkaufsveranstaltung möchte ich daher also gar nicht sprechen. Natürlich ging es um die DAC von Lampisator – aber das war ja auch klar.


Den ersten Part hat Juergen im großen Raum absolut souverän und mit einer großen Routine durchgeführt. Locker, sehr humorvoll und extrem interessant wurden der „Big5“, „Lite7“ sowie „Golden Gate“ vorgestellt. Als Teststück machte das Album „Jazz at the pawnshop“ mit der Introduction und dem Limehouse Blues als XRCD von FIM den Anfang.


Beim „Big5“ handelt es sich um das Top-Model der mittleren Baureihe, mit diesem Modell ist die Plattform bzw. das Architekturmodell ausgereizt. Es werden die für diese Modellreihe hochwertigsten Komponenten (Kondensatoren, etc.) verbaut, die am Markt verfügbar sind bzw. aus Herstellersicht das Optimum darstellen. Das geschlossene Gehäuse ohne nach „oben wachsende“ Röhren ist sehr schlicht gehalten und gefällt mir persönlich optisch sehr gut – schlicht und zeitlos. Der BIG5 spielt ungeheuer dynamisch auf und geht sehr klar, hochauflösend und direkt zu Werke.


Der im Anschluss gehörte „Lite7“ stellt den Einstieg in die größte Baureihe dar und lässt sich auch im Nachhinein bis zum „Golden Gate“ ausbauen. Preislich liegt er durch die Verwendung „einfacherer“ Bauteile dieser Architektur auf dem gleichen Level wie der „Big5“. Werkmäßig sind hier zwei Röhren vom Typ 101D verbaut, der „Lite7“ erlaubt aber das sog. „Tube rolling“ – die Röhren können also ausgetauscht werden.


Im ersten Durchgang hörten wir ein Set 300B-Röhren. Im Vergleich zum „Big5“ klang der Limehouse Blues deutlich wärmer, runder, der „Big5“ spielte vor allem im Bass-Bereich deutlich schlanker – der „Lite7“ machte hier einfach mehr Druck. Von der Dynamik lag der „Big5“ etwas vor dem 330B-Set – das änderte sich durch den Wechsel auf die 101D merklich. Der Bass-Bereich vielleicht eine Spur weniger druckvoll, dafür minimal präziser und der Hochtonbereich lag deutlicher im Fokus als mit den 300Bs.

Hier entscheidet schlussendlich der persönliche Geschmack, denn mit der dritten Röhre (Modell hab ich leider nicht mehr present) klang es wieder merklich anders in den verschiedenen Bereichen. Juergen beschrieb dass ganz passend mit verschiedenen Gewürzen zu einem guten „Grund“essen, z.B. dreierlei Pfeffersorten. Sie machen das Gericht nicht grundsätzlich zu einem neuen / anderen Gericht, können aber bestimmte Bereiche besonders betonen.

Ich persönlich würde die „Espresso-Abstimmung“ der 101D-Röhren wählen. Den „Big5“ könnte ich mir mit der sehr neutralen/hellen Abstimmung sehr gut als idealen DAC für mein Stax-Set vorstellen…


Und dann kam der „Golden Gate“ – das absolute Sahnestück des Herstellers. Dieser DAC vereint eigentlich alle Tugenden und Eigenschaften der beiden „kleineren“ Modell „Lite7“ und „Big5“ – extreme Dynamik, Feinstauflösung und Präsenz, dabei herrlich weich und rund im gesamten Klangbild und einem Bassbereich, der messerscharf und druckvoll, einfach auf den Punkt spielt.

Wenn der Limehouse Blues vorher schon nahezu perfekt klang, war das hier die schlichte Offenbarung. Was da an Details noch zusätzlich freigelegt wurde – irre!

Und es handelt sich „nur“ um einen DAC – also nur ein Bestandteil der gesamten Kette. Ein „Tube-Rolling“ haben wir am „Golden Gate“ auch noch nicht durchgeführt. Wenn sich die Unterschiede klanglich ebenso stark zeigen wie beim „Lite7“ liegt hier ebenfalls noch ein enormes „Spiel“-Potential.


Im weiteren Verlauf der ersten Session wurde noch die Misa Criolla als K2HD-CD von FIM gespielt – einmal mit Jose Carreras sowie mit Mercedes Sosa.
Auch hier ließen sich die Unterschiede zwischen den Gräten sowie Röhren in gleicher Weise nachvollziehen.

Beim anschließendem Wunschkonzert hörten wir u.a. Trouble's What You're In sowie das bereits erwähnte Sort of Revolution aus meiner aktuellen Lieblings-CD „Wheels Turn Beneath My Feet“ von Fink. Das klang mit dem „Lite7“ schon wirklich extrem gut, auch wenn die YB den Bass-Bereich etwas schlanker präsentiert haben, als ich das sonst gewohnt bin.


In der Nachmittags-Session bin ich dann rüber in das Heimkino zu den „Netzwerk-Jungs“. Hier wurde zwischen dem PS-Audio (Modell ?), einer La Rosita „Pi“ und dem Hifi-PC von Lampisator an einem „Big7“ incl. Vorstufe verglichen. Auch wurden verschiedene Strom-, NF- und USB-Kabel getestet. Da ich hier aber immer nur temporär dabei war, habe ich nicht alle Unterschiede hautnah miterleben können.

Die restliche Anlage bestehend aus Breitband-LS und Röhrenendstufen von Outsider spielte ebenfalls sehr fein auf und schaffte es auch mit den 2x 5 Watt mühelos, den ca. 70 qm großen Hörraum hervorragend mit Musik zu füllen. Hier würde ich als Unterstützung einen oder zwei Subs integrieren – fertig ist die gehobene Hifi-Anlage zu einem mehr als fairen Preis.


Gegen Ende des wirklich sehr gelungenen und ereignisreichen Tages konnten wir auf der großen Anlage noch ein paar Teststücke mit dem „Lite7“ und 300B hören.

Überhaupt ist der gesamte Hörraum sowie die zwei parallel installierten Anlagen eine absolute Augenweide und zählt zum Besten, was ich bisher gehört habe. So gut kriegt das kein (mir bekannter) Händler hin – von den Messen mal ganz zu schweigen.

Daher auch hier nochmal ein herzliches Dankeschön an Juergen und natürlich auch an die Dame des Hauses, dass einem breiten und interessierten Publikum ein solcher Workshop bzw. solche Möglichkeiten des Musikhörens geboten werden.


Das Juergen sichtlich Spaß an der Präsentation hatte und für die Musik „lebt“, konnte man den ganzen Tag über hautnah erfahren. So konnten wir den Testtrack der Westdrift – den Remix von Blood and Stone der Audiomaschine – mit hohem Pegel auf beiden Anlagen hören.

Zuerst auf den Hörnern – ein absolutes Erlebnis!
Die Energie der ersten Bass-Welle haut einen förmlich vom Hörplatz, ohne das es irgendwie dröhnt oder sonst unangenehm wird. Raummoden oder sonstige „Probleme“ im Raum sind nicht auszumachen.
Das gleiche Stück auf der YB spielte deutlich detailreicher und analytischer, aber ebenfalls absolut umwerfend. Ganz großes Highend-Kino, auch wenn es der Track über die Hörner einfach geiler rüberkommt.


Der DAC-Workshop wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben – ein wirklich atemberaubender Hifi-Tag. Ich freue mich jetzt schon riesig, wenn ich auch an einer der weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr teilnehmen darf.

Des Weiteren würden mich der kleine Hörraum mit den Kompakt-LS vom IMF sowie die Plattendreher sehr interessieren. Das Vinylregal von Juergen ist ja sehr umfangreich gefüllt – das wäre allein schon ein ganzes Wochenende wert.

Das ich abends meine Anlage zu Hause nach 5 Minuten wieder sehr enttäuscht ausgemacht habe, sollte nicht unerwähnt bleiben…


Gruß, Tom
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#17

RE: Ein atemberaubender Hifi-Tag – DAC-Workshop der Lampisatoren bei shakti

in Private Hörsessions 03.02.2016 09:29
von shakti • 549 Beiträge

Hallo Tom,
ein toller Bericht!!!!!!
Vielen Dank dafuer, solche Berichte (von Dir, Maldix und anderen), denen ja ein entsprechendes "Erleben" vorausgeht motivieren mich definitiv weitere Workshops zu veranstalten, das gemeinsame Erleben von Musik und Anlagen verbunden mit einem regen Erfahrungsaustausch macht mir einfach Spass!

netten Gruss
Juergen


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