#1

Treffen - Aktives Hören - Forum bei Shakti

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 26.09.2016 18:42
von maldix • 3.606 Beiträge

Forumstreffen Aktives Hören in Frechen.

Wir in der Westdrift outen uns ja immer gerne dadurch, dass wir in unserer Sicht offen für alle Themen rund um die Musik sind.

Aus diesem Grund sind viele Westdrift-Member auch in diversen andern Foren parallel aktiv.
Da ich an dem Treffen teilnehmen durfte, möchte ich aber gern auch hier einen Bericht dazu einstellen. (Falls ich manche Bezeichungen oder Typen nicht richtig aufgeschrieben hatte, entschuldigt dies, Shakti kann hier sicher weiterhelfen.

So gab es am letzten Wochenende in Frechen ein Foren-Treffen des Aktives-Hören Forums bei Shakti, wo ich freundlicherweise mit teilnehmen durfte.

Wer schon bei Shakti z.B. an einem Workshop teilgenommen hat, weiß dass die Themen in seinen Hallen immer auf extrem hohen Niveau erarbeitet werden.
Ich scheu mich da nicht zu sagen, dass mir kaum alternative Veranstaltungen bekannt sind. In diesem Zusammenhang muss man ihm erstmal Danke dafür sagen, dass er diese in seine dafür idealen Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Wer selbst schon solche Veranstaltungen organisiert hat, weiß den wirklich enormen Aufwand, den die Vorbereitung und Durchführung erfordert zu schätzen.

In diesem Zusammenhang bewundere ich auch Shaktis Partnerin Julia, die als gute Seele mit Unterstützung von Hanna im Hintergrund perfekt für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt hat. Top! Von mir an dieser Stelle nochmal ein ganz großes Lob!

Dieses Treffen, welches über zwei Tage ging, hatte interessante Themen mit technischen Schwerpunkte. Am Samstag hatte ich an drei Workshops teilgenommen. In der ersten Session verglich Shakti diverse Vorstufen in unterschiedlichen Preisklassen. Die zweite Session mit Uli hatte die Raumkorrektur mit der Software Acourate zum Thema. In der dritten Session ging es um den Vergleich von DACs in einer definierten Kette und den Vergleich von Quellen (analog/digital) in einer definierten Kette.

Der sehr umfangreiche Geärtepark von Shakti wurde noch durch diverse Geräte der Teilnehmer ergänzt.



So fügte sich eine einzigartige Hardwareumgebung mit gefühlten tausenden von Jahren Erfahrung von Gold, Silber, Platin, Holz, Plastik - und was auch immer für Ohren zu einem Plenum mit einem Know Hoff zusammen, dass man so selten finden dürfte.



Organisatorisch waren an beiden Tagen immer zwei parallele Arbeitsgruppen in unterschiedlichen Räumen unterwegs. Morgens gab es da im Hörraum eins, Preamp im Vergleich und Raumkorrektur, im Hörraum 2 Vergleich von DACs und nachfolgend den Vergleich unterschiedlicher Quellen. In den Pausen wechselten die Teilnehmer dann die Räume.



In der ersten Session lag nun der Fokus darauf sich Vorverstärker unterschiedlicher Preisklassen vergleichend anzuhören. Die Pre-Amps wurde ansteigend der Preisklassen an gleicher restlicher Kette gehört. Dein Einstieg machten wir mit einem passiven LAB5 mit einem Preis von ca. 600 € , einem aktiven LAB 12 Röhre für ca. 1700€ und einem Pre Amp von Funk für ca. 3300€. (Die Namen und Bezeichnungen habe ich so notiert, falls ich da nicht ganz richtig bin, bitte um Info, dann korrigiere ich das gerne)


An einer guten Take Five Aufnahme konnten alle im Raum die alte Weisheit „in den unteren Preisklassen merkt man die zusätzlichen Euro recht deutlich“ sofort bestätigen. Dem zwar bereits recht ordentlich spielenden LAB5 wurden jedoch schnell seine Grenzen gezeigt. Im direkten Vergleich zum aktiven LAB12 wirkte er etwas topfig fast muffig und tonal sowie räumlich recht eingeschränkt, jedoch angesichts des Preises für einen Einstieg in audiophiles High-End durchaus annehmbar.


Der Lab12 kann aus seinem aktiven Aufbau mit Röhre einen wärmeren Auftritt mit gutem warmem Grundton für sich in Anspruch nehmen. Die Räumlichkeit legt zwar um einige Punkte zu, was der Musikalität zu Gute kommt, wirkte auf mich aber noch pummleig und etwas undeutlich. Die Aufgerufenen 1700€ ist der VV jedoch wirklich wert und spiegelt auch Abstand zum ersten Probanden.


Der dritte Protagonist, eine Vorstufe von Funk für ca 3300€ , spielte dann schon richtig frei auf. Hier hatten alle das erste Mal das Gefühl, dass die Musik frei und unangestrengt wirkte. Hier waren dann die Instrumente im Raum klar in guter Tonalität zu orten. Bei den beiden LAB Vorstufen blieb diese Abbildung verhangen.


Im nächsten Schritt sollte ein Broksieper für und ein MFE beide ca. 4500€ - 5000€ ihre Vorzüge zeigen. Leider gab es mit der MFE mit der Anbindung eines Kanals ein technisches Problem, so dass man aus zeitlichen Gründen in dieser Session, auf die Komponente im Vergleich verzichten musste. Der Broksieper, ein in konsequenter Doppelmonotechnik konzipiertes Gerät welches in der Konsequenz mit ungewöhnlichen Kabelanschlüssen in der Gehäuse Mitte, sowie zwei getrennt regelbaren Lautstärkereglern aufwartet, konnte die Anwesenden durchaus überzeugen. Mit dem Funk spätestens jetzt mit dem Broksieper waren wir deutlich jenseits der Einsteiger oder Basisklasse angekommen.


Nun wirkte die Musik unstrittig tonal richtig und aufgeräumt. Instrumente fanden ihre tonale Form und Position im Raum für alle Höre sofort wahrnehmbar ein. Wem die bauartbedingten Einschränkungen gefallen, der hat mit diesem Gerät einen guten Einstieg in die audiophile Oberklasse gefunden.


Mit dem nächsten Testpart waren wir und dann klanglich als auch preislich richtig in der Oberklasse angekommen. Mit fünfstelligen Preisen bis über 15000 Euro für einen Vorverstärker. Die drei Protagonisten die nun in den Ring gingen waren ein ACT2von Conrad Johnson , ein BAT und ein Audionote und zum Schluß gesellte sich noch der Goldengate dazu.


Die Abstände dieser Kontrahenten waren allerdings deutlich näher bei einander als in den „günstigeren“ Bereichen. Hier würde ich eher von „ anders“ als von „besser oder schlechter“ reden. Alle Vorstufen waren von Shakti schon seit dem Vortag im Betrieb. Damit waren auch bei den großen Boliden die Ausgangslage gleich. Die Unterscheide zu 5k Klasse schrumpften zusammen.

Erwartungsgemäß wirkt sich nun der Preisanstieg nicht mehr linear auf die Verbesserung im Klang aus. Die Unterschiede sind schon subtiler und nicht mehr so offensichtlich. Der konstruktive Aufwand um dennoch Veränderungen zu liefern ist ungleich höher. Die Verbesserungen gründen da in integrierten Subchassis, unterschiedlich geführte Masseleitungen und aufwendigen Gehäusen.

Der Act2 wirkte auf mich im Vergleich zum BAT klanglich autentischer, was sich mir in der klareren Ausgestaltung der Holz und Blechbläser zeigte. Der Audionote erweiterte dann nochmal deutlich den Raum und auch Tonalität. Im Vergleich zum Goldengate wirkte der Audionote für mich in der heutigen Competition am musikalischsten. Auf diesem Level sind es dann noch die Nuancen die vielleicht für den persönlichen Geschmack einen Unterschied bilden. Wenn man dazu auch die Gruppe der Zuhörer beobachtet, begannen die Auditoren fast einstimmig bei diesen Geräten mit zu wippen.


Würde man die Funk-Vorstufe einmal als Maßstab heranziehen so ist der Unterschied zu den letztgenannten mehr als signifikant, allerdings auch zu einem ebenso deutlich höheren Preis.

In der Summe zeigte die Vorführung aber sehr schön, mit welchem Aufwand man von einer zur nächsten Welt wechseln kann. Wenn man gut und audiophil Musik hören möchte kann man durchaus in den jeweiligen Preisklassen gute Lösungen finden. Besser geht schließlich immer. Mit dem Funk ist man da schon recht gut unterwegs.


Nach einer kurzen Pause ging es im eng getakteten Tag dann in die zweite Runde. Hier stellte Uli die Raumkorrektur mittels der Acourate SW vor.



Dazu wurde ein kleines Messszenario (PC, Soundkarte , Mess-Micro, aktiver kompakt Lautsprecher) aufgebaut und einige Messungen durchgeführt.


Im Rahmen des Aufbaus und der Messungen erklärte Uli, sehr anschaulich welche Faktoren sich wie auswirken, welche Grundeinstellungen er aus der Erfahrung heraus verändert hat und welche Werte wie zu interpretieren sind, was an einer Messung wie interessiert.


Dabei habe ich erfahren, dass die Mic Ausrichtung nach oben, bedingt durch die Reflektion über die Deck eine Verringerung des Hochtons nach sich zieht und eine direkte Ausrichtung in der Mitte günstiger ist. Hinzu kommt dass man so den interessanten Direktschall mit weniger 1. Reflektionen in der Messung erhält. Des Weitern war ein Punkt wie oft mit welcher Lautstärke und Dauer man messen sollte. Dann wurde auf Welligkeit und Psychoakustik eingegangen und den Unterschied zu Messungen und Hören mit Musik. Nach den Messungen wurde dann eine Korrektur (Faltung) erzeugt und im Vergleich gehört. Hier waren die Effekte für mich analog zu den Erfahrungen bei Peter. Letztlich gilt es aus meiner sicht dann noch dann die Korrektur auf den persönlichen Geschmack und empfinden etwas anzupassen. Die Lautstärke musst hier beim Hören auch angepasst werden.


Aus meiner Sicht war diese Session zeitlich viel zu kurz, da dieses interessante Thema viele Fragen im Auditorium aufwarfen. Peter hätte hier sicher seine wahre Freude und garantiert einen adäquaten Partner zum Erfahrungsaustausch gefunden.
Dieses Thema hatte jedenfalls ein großes Interesse.


Die Mittagpause wurde im sonnigen angrenzenden Garten mit interessanten Gesprächen zwischen den Teilnehmern ausgefüllt.


Der Nachmittag war für mich dann gefüllt mit Vergleich von DACs und Analoger und Digitalen Quellen.

Gert (ja genau der vom Gertifizieren) und Harald haben dann einen super interessanten Nachmittag gestaltet. Gert hatte dazu zwei echte Granaten an Lautsprecher mitgebracht, die AGM9.4 (50K€ Klasse). Allein die Konstruktion, d.h. die Erklärung dieser Lautsprecher war schon echt klasse.


Mit viel Witz und Fachkenntnis erklärte er warum man sich bei der Konstruktion für dieses oder jenes an diesen voll geregelten aktiven Lausprecher entschieden hat. Klanglich haben sie mich sehr an die Silbersand von Franz erinnert. Die das Gewicht, 135 KG pro Box und eine Höhe von ca. 170cm machen diesen Bolieden für mich extrem „wohnraumfreundlich.“ Hat man jedoch den Platz und entscheidet sich für aktive Lautsprecher, dann wird man mit diesen Megateilen sicher sehr weit kommen. Wenn ich einmal den Klang der mir bekannten namhaften Produkte gegen den Klang der AMG halte, so könnte ich mir durchaus vorstellen, dass etwas Unruhe und Bewegung in diese Liga kommen könnte. Klanglich ungewohnt aber alles andere als schlecht! Mächtig Dampf mit den großen Bässen, schnelle Mitten und Höhen und das ohne das klanglich da etwas aus dem Ruder läuft, das gefällt.


Damit man nicht immer die Schallplatte als analoge Quelle nutzt hatte Harald die Frage gestellt, ob es nicht sinnvoller wäre, mal zum Vergleich dort anzusetzten wo die Aufnahme aufgezeichnet wird, bevor eine Schallplatte daraus wird. So kamen wir in den Genuss mit einem Masterband einer Aufnahme einer Schubert Quintets in einer Kirche zu hören. Dazu hatte Harald seine voll überarbeitete AEG Telefunken Magnetophon M15A mitgebracht. Technik die begeistert und das seit 1971. Basis und Referenz des Arbeitens am Samstag war somit die Aufnahme die mit 38 cm abgespielt wurde.

Im ersten Teil der Session wurde nun dieses Signal über unterschiedliche DACs geführt .

In diversen Vergleichen von DACx, HILO, Lynx, Lamizator der7,einem DAC den Ralf einer der Teilnehmer gebaut hat, den G-DAC gab es dann für mich sehr viel neue Erkenntnisse. In diesem Zusammenhang waren mehr oder weniger deutliche Unterschiede zwischen den jeweiligen DACs zu hören. So veränderten sich die Abbildung der Bühne, die Tonalitä und Tiefenstaffelung, für einige Teilnehmer sogar signifikant.


Wenn man jedoch den Vergleich zur analogen Referenz zieht, verlieren in meinen Augen alle DACs die wir gehört hatten und zwar unabhängig der Preisklasse. Als Hersteller eines DACs, stellt ein solcher Test eine echte Herausfoderung. Wobei sich die Entwicklung von Ralf hier bestens geschlagen hat.


Eine weitere Erfahrung, die ich so nicht vermutet hätte, war die Veränderung der Sampleraten. Hier war eine deutliche Verschlechterung der Abbildung, besonders im Hochtonanteil für mich hörbar. Wurden 192KHz als sehr gut empfunden so war 96KHz schon geht noch so und 48Khz, als das geht doch überhaupt nicht empfunden. Wie gesagt, wenn man das so in einem Workshop direkt hört. Diese Session hat mich bei manchen Punkten sehr an die Vorführung vor 2 Jahren auf der High End mit Hr. Böde erinnert, an der wir damals teilgenommen hatten.


Der folgende Part im Hörraum 2, hatte die Quellen im Fokus. Hier wurde der DAC von Ralf in die Referenzkette einbezogen und die Quellen gewechselt. Auch hier spielte die Tonbandmaschine als Referenz. Leider hatte ich kein digital Kabel von 3,5mm Klinke auf Coax dabei, sonst hätte ich gerne auch den FiiO als Quelle mit einbezogen. Wobei bat, den FiiO als Quelle zu nutzen, wurde dies etwas belächelt und erst mal abgelehnt, da man dieses Teil scheinbar für einen mp3 Player hielt. Solche mobilen Geräte haben scheinbar auch in Fachkreisen noch keinen ernsthaften Stellenwert gefunden. Wahrscheinlich stellen sie nicht genug dar, dabei könnte man damit doch mit ein paar aktiven Lautsprechern mit digitalem Eingang direkt eine Anlage bauen, die ich im Vergleich einmal gerne hören würde. Schade war leider nicht, vielleicht noch nicht aktiv genug ;-) so ein Kopfhörerdingens.



Die Unterschiede in den Quellen spiegelten letztlich ähnliches wieder wie bei den DACs. Die Geräte, die im Kern Linuxbasiert arbeiteten, verhielten sich für mich mehr oder weniger ähnlich. Dann gab es aber noch einer PC-Entwicklung auf Basis von Windows-PE das in der Version Windows10 dabei ist und auf einem Stick läuft. Dies Version, die leider derzeit noch nicht über eine Freigabe von Microsoft verfügt konnte sich klanglich von den anderen Kandidaten absetzen. Diese Entwicklung zeigt für mich in die ähnliche Richtung, die Bernie ja auch verfolgt, geht aber im Aufbau schon deutlich weiter. Hier wird das von Hause aus sehr abgespeckte, schlanke Windowsversion. Dabei werden, wenn ich das richtig verstanden habe, u.a. die entsprechenden Treiber speziell eingebunden und Speicher optimiert. Einen Player wie den Bughead-Player läuft derzeit jedoch noch nicht in diesem Konstrukt. Diesen Ansatz hätte sicher Bernie mit viel Interesser verfolgt.






Danach ging es in ein naheliegendes Restaurant wo wir noch bis spät in den Abend beim gemeinsamen Abendessen uns draußen in intensiven Diskussionen weiter mit Hifi-Themen beschäftigten.

Wenn ich nun den Tag reflektiere, hatten die Diskussionen mit gefühlten 95% einen doch technischen Hintergrund. Wobei in unserer Ecke dann zum späteren Zeitpunkt doch auch noch wirklich etwas über Musik gesprochen wurde.

Selbst in den Erklärungen des gehörten hatte ich immer das Gefühl, dass auch in diesem Kreis die Technik einen höheren Stellenwert hat und für manche Musik eher das Mittel ist, sich mit Technik zu beschäftigen. Dem spricht ja auch nichts entgegen, aber gewundert hat es mich schon.
Fragen wie klingt eine Geige, Klarinette, oder welches Instrument oder Stimme ect. denn wirklich kamen eher seltener vor. Schön und aufschlussreich war es aber auf jeden Fall.

Ich möchte aber hier auch ein Danke an alle Members des Aktiven-Hörens und die kompetenten Dozenten loswerden, die ich kennen lernen konnte.
Interessant fanden die Kollegen in den Gesprächen auch, dass sich im Westdrift-Forum viele über die Messebesuche und Hörsessions/Besuche, persönlich kennen und auch außerhalb des Forums wenn möglich auch mal sehen.

Die Welt ist und bleibt interessant.


Die Bilder habe ich mal etwas eingestreut, ging halt schneller ,-).

Angefügte Bilder:
auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 02.10.2016 02:36 | nach oben springen

#2

RE: Treffen - Aktives Hören - Forum bei Shakti

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 26.09.2016 22:31
von shakti • 549 Beiträge

habe mich sehr gefreut, dass Du Zeit hattest vorbeizukommen!
Vielen Dank auch fuer den schoenen detaillierten Bericht!
Gruss
Juergen


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#3

RE: Treffen - Aktives Hören - Forum bei Shakti

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.09.2016 10:04
von Franz (gelöscht)
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Sehr schöner Bericht von dir, maldix. Die Ähnlichkeit im Klang einer AGM und meiner Silbersand ist nicht von der Hand zu weisen, spielen beide doch voll geregelt. Die dahinter liegende "Klangphilosophie" ist weitestgehend identisch.

Was Vorstufen anbelangt, so vertrete ich ja auch schon immer die Meinung, daß eine richtig gute Vorstufe unabdingbar zu einer guten Anlage dazugehört. Sie sollte zentraler Punkt für den Rest sein. Wichtig dabei ist auch die Masseführung und Ausgleich von Potentialen, wenn viele Gerätschaften beteiligt sind. Ich bin da mit meiner Vorstufe, einer Tessendorf auch bestens bedient.


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#4

RE: Treffen - Aktives Hören - Forum bei Shakti

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.09.2016 20:28
von Simplon • 1.817 Beiträge

Zitat von Franz im Beitrag #3
........
Was Vorstufen anbelangt, so vertrete ich ja auch schon immer die Meinung, daß eine richtig gute Vorstufe unabdingbar zu einer guten Anlage dazugehört. Sie sollte zentraler Punkt für den Rest sein. Wichtig dabei ist auch die Masseführung und Ausgleich von Potentialen, wenn viele Gerätschaften beteiligt sind. Ich bin da mit meiner Vorstufe, einer Tessendorf auch bestens bedient.


Hallo Franz,

warum ist für Dich eine gute Vorstufe unabdingbar?

Ich selber habe bis 2012 einen Weiss DAC 202 und eine Clearaudio Blanace + Phonovorstufe (biede mit Regler) direkt an der McIntosh Endstufe betrieben. Kürzer geht es nicht.

Dann habe ich von HelmutHack in HiFi image Heft 4 ähnliches wie Dein Statement gelesen. Im Austausch mit dem Autor schrieb dieser u.a.:

Zitat: "Grundsätzlich ist meine Erfahrung, dass ein Vorverstärker die ganze Kette klanglich prägt und richtig ausgesucht auch verbessert. In seltenen Fällen, meist für eher analytische Hörer, funktionieren kurze Ketten aus regelbarer Quelle und Endstufe allerdings ebenso, mich konnten solche Lösungen bislang allerdings selten befriedigen und wenn, war meist eine passive Vorstufe beteiligt. Warum das so ist, kann ich allerdings auch nicht mit Sicherheit sagen".

Als Resultat dieses Dialogs und nach einer Woche Leihgeräte- Phase spielt bei mir eine McIntosh C500 Röhrenvorstufe und das ganze Klangbild ist stimmiger mit Röhren in der Vorstufe und Transistoren in der Endstufe.

Aber warum, dass weiß ich bis heute noch nicht. Immerhin habe ich eine komplexe 2-stufige Komponente incl. einem Kabel zur und einem von der Vorstufe in den Signalweg hinzugefügt. Das läuft dem verstärkenden Draht als Verstärker- Ideal zuwider. Klar prägen Röhren den Klang, aber mit einer Transistor- Vorstufe wäre es wahrscheinlich ähnlich.

Gruß
simplon


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


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#5

RE: Treffen - Aktives Hören - Forum bei Shakti

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.09.2016 21:35
von Franz (gelöscht)
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Hallo simplon,

Ich habe so gut wie alles ausprobiert: Geräte direkt an meine Aktivlautsprecher verbunden (kommt der Idee von KISS= keep it simple and straight), dann mit einer hiochwertig gemachten passiven Vorstufe (Dusch Selector DU 111), und am Ende mit verschiedenen aktiven Vorstufen. Ich kann gar nicht alle aufzählen, so viele waren es.

Ergebnis war: Mit einer wirklich hochwertig gemachten aktiven Vorstude war der Klang für meine Ohren immer noch am besten. Nun kann man fragen, was ich unter "hochwertig" verstehe. Da kann ich nur sagen: Es gab und gibt Leute, die es eben wissen, wie man das macht. Ich selbst bin nach vielen Quervergleichen auf Tessendorf gestoßen. Danach stellt sich die Frage für mich nicht mehr. Ich find sie schlichtweg perfekt. Der Mann hatte seinerzeit auch einen Namen, noch heute kenne ich kaum was beseres, was noch bezahlbar ist. Er hat sich einfach über alles so seine Gedanken gemacht und die Technik in den Dienst der Musik gestellt. Und das hört man.


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#6

RE: Treffen - Aktives Hören - Forum bei Shakti

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.09.2016 21:41
von GHP • 5.080 Beiträge

Liegt da nicht der Verdacht nahen, daß eine solche Vorstufe das Signal manipuliert ?

Eigentlich sollte ja nun die Direktverbindung stets am besten klingen. Wenn nicht, ist Skepsis angebracht.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#7

RE: Treffen - Aktives Hören - Forum bei Shakti

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.09.2016 22:11
von Franz (gelöscht)
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Meiner Meinung nach sind Stromversorgung, Auslegung der analogen Ausgangsstufe und das Konzept der Masseführung die entscheidenen Punkte für guten Klang. Die meisten Geräte haben leider genau in diesen Punkte eher recht bescheidene Konzepte. Will hier aber nicht weiter darüber philosophieren. Jeder darf und kann ja seine eigenen Erfahrungen machen. Und wer dann zu der Überzeugung kommt, daß direkt verbundene Geräte am besten spielen, der sollte das auch so machen. Er spart nicht nur ein Gerät in der Kette sondern auch Kabel und Geld. Für mich ist wie gesagt eine herausragende aktive Vorstufe unabdingbar. Weniger geht immer.


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#8

RE: Treffen - Aktives Hören - Forum bei Shakti

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 01.10.2016 23:13
von shakti • 549 Beiträge

ein Vorverstaerker hat die folgenden Hauptfunktionen:

- er stellt fuer die Signalquelle die Last dar, an der diese spielt. In Abhaengkeit von der Last spielt eine Signalquelle mehr oder weniger gut auf. Ein sehr guter Vorverstaerker ist auf diese sehr spezifische Aufgabe hin optimiert (Signalquellen stellen bei Vollausteuerung recht hohe Volt und/oder Ampere zur Verfuegung)

- Lautstaerkeregelung
eine gut Vorstufe regelt die Lautstaerke, ohne dass sich die Ausgangs-/Eingangsimpedanz aendert

- Antrieb der Endstufe
Eine gute Vorstufe ist in der Lage eine Endstufe "anzutreiben", dh das spezifische LastProfil einer Endstufe zu bedienen.

- bietet einen zentralen Massepunkt
Eine gute Vorstufe ist so ausgelegt, dass sie allen angeschlossenen Geraeten einen zentralen Massepunkt bietet

- Signalquellenwahl
Bei einer guten Vorstufe beeinflussen sich angeschlossene Geraete nicht gegenseitig

So einfach ist das Lastenheft. Doch genau so minderwertig sind viele Vorstufen.

Der beschriebene Vorverstaerkervergleich hat dies recht klar und deutlich gemacht, dass eine transparente Anlage in der Lage ist , Unterschiede bei Vorverstaerkern recht einfach hoerbar zu machen.

Gruss
Juergen


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