#91

RE: Empfehlenswerte Jazz-Aufnahmen - egal ob CD, LP, Download etc.

in Jazz 18.01.2018 09:38
von antwerp (gelöscht)
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Habe gestern das Album der Schweizer Ausnahmekünstlerin Lisette Spinnler für mich entdeckt. Gelegentlich mag ich diese Art Jazz, der hier vom Label Neuklang im Tonstudio Bauer klanglich anspruchsvoll aufgenommen wurde.
Frau Spinnler bildet hier mit 3 anderen Musikern, Piano, Bass und Drums, die sie einfühlend begleiten, ein klassisches Quartett. Ihr außergewöhnlicher Vortrag lebt offenbar von Eingabe und Gefühlen wirkt poetisch, entspannend dabei sehr interessant.
Deshalb hier meine Empfehlung:

Lisette Spinnler / Sounds between falling leaves

Es gelingt mir leider wieder nicht das Cover abzubilden. Vielleicht kann Tom oder Maldix das berichtigen. Vielen Dank.



zuletzt bearbeitet 19.01.2018 10:02 | nach oben springen

#92

RE: Empfehlenswerte Jazz-Aufnahmen - egal ob CD, LP, Download etc.

in Jazz 18.01.2018 17:34
von GHP • 5.028 Beiträge

Bitte sehr :




Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
zuletzt bearbeitet 18.01.2018 17:34 | nach oben springen

#93

RE: Empfehlenswerte Jazz-Aufnahmen - egal ob CD, LP, Download etc.

in Jazz 18.01.2018 19:32
von antwerp (gelöscht)
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Danke Dir GHP. Manchmal klappt es und dann wieder nicht.


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#94

Carla Bley - Trios - 2013 - EMC

in Jazz 09.02.2018 07:27
von maldix • 3.602 Beiträge

Carla Bley
Trios




Das 2013 bei ECM erschienen Album Trio , Les Trois Langons polarisiert die hörende Jazz-Welt etwas. Dabei finden es einige “herausragend” und andere, für Carla Bley zu “weichgespült”.

Ich habe mir dieses Album ohne große Erwartungshaltung an gehört und kann beide Ansichten durchaus verstehen.

Wer eine Carla Bley (geb. 1936) wie vor 50 Jahren erwartet, sich gnadenlos und ohne Kompromisse im Free Jazz bewegend, wird sicher enttäuscht.
Auf diesem Album ist davon erstmal nichts zu erleben. Ja, die eingeschworenen Bley Fans, werden dies wohl bedauern.

Hört man sich dieses Album jedoch ohne diese Erwartung an, sieht für mich die Sache schon deutlich anders aus.

Zumindest ist es das erste Carla Bley-Album, welches nicht unter WATT, einem von ECM vertriebenen Label, sondern direkt unter der ECM erscheint. Über 40 Jahre lang hatte Carla Bley ihre Musik ausschließlich beim Label WATT veröffentlicht.

Musikalisch sind die Arrangements sehr gefällig und klanglich auf ECM Niveau. Da wird erstmal aus meiner Sich enttäuscht.
Carla Bley am Piano, Saxophonist Andy Sheppard und Steve Swallow am Bass sind jedenfalls ein Trio, dass sich schon über 20 Jahre kennt und auch perfekt zusammen passt. Geboten wird dem Hörer ein Album mit überarbeiten Bley Stücken, die fließen und den Hörer mitnehmen können.

Mit gefällt jedenfalls die “weichgespülte” Version deutlich besser. So wie oft auch harte Metal-Bands mit sagenhaften Balladen ums Eck kommen, so versteht auch Carla Bley ihre Musik anders zu zeigen. Sie kann auch dieses perfekt. Ja man kann durchaus an einigen Stellen eine etwas ungewöhnlichere Linienführungun erkennen, das macht aber diese Musik auch lebendiger.

Das Sax steht schöne im freien Raum und entwickelt sich auf einem tonalen Fundament aus Piano und Bass. Die Töne werden ausgespielt, schöne Soloparts ohne Brüche, alles (mir) sehr gefällig.

Für gerade mal knapp 13 Euro für die CD derzeit bei JPC, bekommt man zumindest meiner Meinung nach ein Album, das sich sehr gut mit einem Chianti Classico Gallo Nero verträgt.


auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 09.02.2018 11:40 | nach oben springen

#95

ARKADY SHILKLOPER - VADIM NESELOVSKI - LUSTRUM - 2017 - NEUKLANG

in Jazz 05.03.2018 00:24
von maldix • 3.602 Beiträge

ARKADY SHILKLOPER - VADIM NESELOVSKI- LUSTRUM - 2017 - NEUKLANG






* Label: Neuklang, 2016
* Jpc Bestellnummer: 7133190
* Erscheinungstermin: 16.6.2017
* Piano und Horn
* Genre Jazz



Hi Zusammen,

Ich finde es immer wieder schön, dass wir uns weit mehr über Technik unterhalten können als über die Musik. Wahnsinn. Doch bei aller Technikverliebtheit hören wir ja durchaus ab und an zumindest auch noch die eine oder andere Aufnahme.

Für alle, die einfach nur in Musik baden wollen, denen lege ich das 2017 beim Label Neuklang erschienene Album Lustrum der beiden Musiker Arkady Shilkloper (Horn) und Vadim Neselovskyi (Piano) ans Herz.

Die beiden spielen schon über fünf Jahre zusammen. Lustrum ist das zweite zweites Duo-Album das bei Neuklang erschienen ist.

Die Aufnahme brilliert in einer Klarheit und Prägnanz. Vadim Neselovskyi bildet mit dem Flügel, ich tippe ohne es zu wissen auf Grund der tendentiellen schon sehrklaren und etwas helleren Mitten und Hochtonpräsenz auf einen großen Steinway, einen Variantenreichen Klangraum, in den Akrady Shilkolper sich mit seinem Horn und seinem virtuosen und facettenreichen Spiel einbettet. Die beiden ergänzen sich musikalisch so fantastisch, dass man sich wundert, das das Album auf einmal vorbei ist. Manche Variationen entwickeln sich von einem einfachen Antiphonen einfach wirkenden Spiel mit einander und mit der Musik in ein komplexes Klanggebilde, welches dann interessante Auflösungen findet, die man so vielleicht nicht erwarten würde. Einfach der Energie der Musik folgen und Feinheiten entdecken, es wird mir zumindest in keiner Sekunde des Hörens dieses Albums langweilig, auch wenn die Titel durchaus etwas länger sind.

Die Aufnahme ist technisch und musikalisch auf absolutem Referenzniveau. Räumlichkeit, Dynamik und Transparenz fesseln das Ohr an die Musik.

Selbst eine kleine Vokaleinlagen zum Ende des Titels „Song for Vera“ brechen nicht mit der Klangeinheit von Piano und Horn.


auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 05.03.2018 01:13 | nach oben springen

#96

E.S.T. - Live in London - 2018 - Aufnahme 2005 - ACT

in Jazz 24.05.2018 08:00
von maldix • 3.602 Beiträge

E.S.T Live in London - ACT - 2018




Am 20. Mai 2005 spielten Esbjörn Svensson, Dan Berglund und Magnus Öström uns besser bekannt als E.S.T., dieses Konzert im Londoner Barbican Centre, welches nun nur 13 Jahre später bei ACT in bester Soundqualität erschienen ist.

Auf dem Album "Live In London" gibt es auf 2LPS eine Mitschnitt des kompletten Konzerts aus dem Barbican Centre. E.S.T präsentierten ihr kurz vorher erschienenes Album "Viaticum" und auch einige ältere Stücke.

Wer das 2007 in Hamburg aufgezeichnete schon fast legendäre Live Konzert kennt, weiß um die grandiosen Fähigkeiten dieser Gruppe die Atmosphäre und Schwingungen von Publikum und Interaktion auf Bühne zu vereinen.

Dieses nun erschienene und zwei Jahre früher aufgezeichnete Album zeigt eindrucksvoll, dass der Erfolg von E.S.T in der Jazz-Welt kein Zufall war.

Musikalisch erwartet den Hörer ein echter Ohrenschmaus. Anspruchsvoller Melodienmix, Piano,Bass, und Schlagzeug/Percussion der sich stetig verändert und immer neue und unvermutete Klangvariationen entstehen lässt.

Wer E.S.T. noch nicht auf dem Radar hatte, findet einen sehr guten Einstieg in die spannende Welt des, leider 2008 bei einem Tauchunfall, viel zu früh verstorbenen Ausnahmepianisten Esbjörn Sevenson.

Svenson, der dem Piano im Jazz in eine, wie ich meine, neue Dimension verholfen hat, kann an vielen Stellen sein Fable für die Klassische Musik nicht verleugnen. Doch wer nun meint, es gäbe hier nur seichte Klänge, wird überrascht. Die Bandbreite dieses Albums reicht von balladenartigen Klängen wie in „Viaticum“ bis hin zu einem rockigen Intermezzo mit tollem Gitarren Solo im Track „Mingle in the Mincing Machine“. Blues Freunde dürften sich im Song „In the Tail of Her Eye“ eher wiederfinden.

Neben den wirklich genialen musikalischen Kompositionen lässt dieses Album auch klanglich keine Fragen offen. Audiophil bis ins letzte Bit, oder wie bei mir gehört, in die letzten Zentimeter der Rille. Eine klangliche Steigerung böte m.E. vielleicht nur noch eine die Version in 45U/min.

Musikalisch und klanglich für mich, sowohl digital als auch als Vinyl eine absolute Empfehlung und gehört m.M. nach in jede gute Sammlung.


auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 24.05.2018 08:02 | nach oben springen

#97

Scott Hamilton & Andrea Pozza - I Could Write a Book (2013)

in Jazz 15.06.2018 22:48
von GHP • 5.028 Beiträge

Ich stelle hier gleich zwei Alben vor, über die exakt das Gleiche gesagt werden kann.








Der amerikanische Saxophonist Scott Hamilton, ein Grandseigneur des Sax, der schon mit Benny Goodman spielte und der italienische Pianist Andrea Pozza mit 2 Alben (2013+2014) beim italienische Label fonè, welches für höchste Qualität bekannt ist.
Die beiden spielen u.a. Tracks von George Gershwin, Richard Rogers und Cole Porter. Gepflegter Akustikjazz zweier Könner auf klanglich höchstem Niveau. Speziell in Sachen Räumlichkeit zeichnen sich die fonè-Recordings besonders aus, hat man doch den Eindruck, einer "intimen" Performance in einem Jazzkeller zu lauschen, dies aber frei von jeglicher Effekthascherei. Jazz in seiner quasi reinsten Form.
Hamilton's Sax kann als geradezu antik bezeichnet werden, ein Selmer Super Balanced Action, ca. 1953 mit einem Mundstück vom Typ Otto Link Four Star, ca. 1940 (sic!). Auch die Mikros, allsamt Neumann Röhrenmikrofone, sind alte Klassiker. Die Recordingtechnologie aber steht dem diametral gegenüber, wird hier doch direkt in DSD aufgezeichnet. Eine Bearbeitung findet nicht statt, es handelt sich also um eine direct-to-digital Aufnahme.
Als AD-DA-Converter kommen Modelle von dCS zum Einsatz. Man kann hier also wahrlich von "the best of both worlds" sprechen, was man auch hört. In Bezug auf Räumlichkeit und Unmittelbarkeit der musikalischen Performance, sicherlich Referenzklasse.
Wie immer bei fonè, gibt es die Aufnahmen als DSD, PCM HiRes. und auf Vinyl, so daß für Digtal- wie Analog-Aficionados gleichermaßen gesorgt wird.

Ganz generell fällt mir übrigens auf, daß aus Italien sowohl in musikalischer Hinsicht, als auch technisch, seit einigen Jahren vermehrt hervorragende Produktionen kommen. Weiter so !


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
zuletzt bearbeitet 16.06.2018 19:10 | nach oben springen

#98

RE: Scott Hamilton & Andrea Pozza - I Could Write a Book (2013)

in Jazz 18.06.2018 12:55
von maldix • 3.602 Beiträge

Hi GHP,

Vor einigen Jahren, als ich noch hier in Bonn im Jazzchor der Uni gesungen hatte, waren wir mit Scott in der Harmonie in Bonn. Irrer Typ, der in seinem Leben auch viele Tiefpunkte hatte und diese mittlerweile vornehmlich mit der Musik wieder in deny Griff bekommen hat. Was damals ein toller Abend, seit dem hab ich die Mudik mit Ihm immer wieder mal auf der Uhr.leider hatte ich damals eine Hifipause und deshalb keinen signierten Datenträger grrrr


auditorus te salutant
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#99

Für einen 2€ Und einen guten Zweck

in Jazz 18.06.2018 23:50
von maldix • 3.602 Beiträge

Zufällig heute drüber gestolpert in einem Laden der Krimskrams für einen guten Zweck vertickt, 2€ für alle, in sehr gutem Zustand, lediglich mal waschen und neue Innenhülle spendieren und es gibt mal wieder Musik die wahrscheinlich wenige in der Sammlung haben.
Dieskau mir Moore ungeschlagen, Mormon Tabernakel Choirum top, Golden Gate Quartett schon live gehört immer wieder schön, La Traviata in einer frühen Aufnahme und eine Stimme die wenige heute noch kennen Peter Anders.

Die Tage muss ich dort noch einmal vorbei, da waren noch ein paar LPs bei, die ich für einen Euro oder weniger einfach mal mitnehme, auf dem Rad war heute leider nicht mehr Platz.

Angefügte Bilder:
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auditorus te salutant
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#100

RE: John Coltrane - A Love Supreme (1964)

in Jazz 06.03.2020 10:49
von Simplon • 1.807 Beiträge

Zitat von GHP im Beitrag #32





Zweifellos eines der berühmtesten und legendärsten Jazz-Alben aller Zeiten !

Und allgemein als John Coltrane's größtes Meisterwerk anerkannt. Die Bedeutung des Albums geht soweit, daß es inzwischem zum nationalen Kulturerbe der USA erklärt wurde. Leute wie Carlos Santana zählen es zu ihren bedeutenden musikalischen Einflüssen und es gibt seit 5 Jahrzehnten unzählige Referenzierungen auf dieses Album.
Nach Ansicht vieler Kunstkritiker ist die Quantität der Referenzierungen übrigens DER Primärparameter für die kulturhistorische Bedeutung eines Werkes, speziell bei Musik und Filmkunst. Diesbezüglich ist "A Love Supreme" kaum mehr zu toppen, da sich zahlose Künstler in Jazz & R'nB in irgendeiner Form darauf beziehen und es in wohl keiner Auflistung der essentiellen Alben der Musikgeschichte fehlt.
Als Quartett mit McCoy Tyner - piano, Jimmy Garrison - bass und Elvin Jones - drums, im Dezember 1964 vom wohl berühmtesten aller Jazz Recording Engineers, nämlich Rudy Van Gelder, als Studioalbum in 4 Teilen aufgenommen. Nach eigener Aussage erfuhr Coltrane 1957 eine "spirituelle Erleuchtung", als deren Ergebnis dieses Album als Preisung Gottes aufzufassen ist. Eine teils sehr tiefe Spiritualität vieler afroamerkanischer Künstler ist vor dem Hintergrund der Geschichte ja auch nachvollziehbar und in ihrer Musik deutlich spürbar.

Summa summarum ein Werk, das in keiner ernsthaften Jazz-Sammlung fehlen darf.

Mir liegt hier die 2008er Veröffentlichung von Impulse Records respektive Verve vor. Die Verve Releases haben allgemein ja ein hohes Niveau, so auch auch dieses. Das Remastering ist einwandfrei, der Klang ist sehr sauber und frei von jeglichen Störungen. Man merkt der Aufnahme ihr Alter von einem halben Jahrhundert kaum an.
Kaum deshalb, weil die Abmischung, präziser : die Instrument-Kanalzuordnung, der Zeit entsprechend vorgenommen wurde. Coltrane's Sax links, Schlagzeug rechts, Bass mittig. In den 1980ern hat man diese beispielsweise unter Kopfhörer doch manchmal etwas "lästige" Instrumenteplatzierung auf den beiden Stereokanälen dann aufgegeben.
Mittels Crossfeed-Schaltung oder über Pan-Pots kann man dann dieses "Extremstereo" mildern.


Es liegen diverse weitere Veröffentlichungen - u.a. die "Complete Masters" - vor die ich ja mal im Rahmen des Aufnahmenvergleichs vorstellen kann.


Auch wenn dieser Beitrag von GHP schon aus 2018 ist, möchte ich heute einen tollen, aktuellen post aus facebook anfügen. Autor ist Martin Kopp in der Gruppe Vinyl Fans. Er meint, bei genauerem, methodischen Hören erschließt sich erst die Genialität des Albums. Ich werde es mal so anhören, weil ich öfters so vorgehe, dass ich mich erstmal auf einzelne Instrumente konzentriere.

John Coltrane - A love Supreme

Lange konnte ich nicht so richtig was mit seinem grössten Werk anfangen. Was aber nun, wie ich erstaunt gemerkt habe, an der Herangehensweise lag!
Wenn man sich komplett darauf einlässt und "genau" hin hört kann ich voll bestätigen wie dieses Werk zum vielleicht wichtigsten des Jazz wurde.

Es ist kurz ja! Aber dafür kann man die restliche Zeit nutzen die Platte mehrmals zu hören! Und zwar aus einem entscheidenden Grund. Die Band ist grandios! Hört die Platte mal mehrmals an, einmal achtet ihr bewusst nur auf Coltrane, dann auf Jones den Drums, dann auf Bass, und letzendlich aufs Piano. Ein letztes mal dann im gesamten Kontext. Es offenbart sich so einiges! Die Platte ist dann alles andere mehr als "chaotisch". Sondern eine Kurzgeschichte.
Ich würde hier auch sagen, dass es ein Wegbereiter für Konzeptalben ist. Und das ohne Text! Die Musik ist so stimmig. Jeder Song greift ineinander über. Der Spannungsbogen vom ersten Song bis zur Entspannung im letzten geht fliessend ineinander über.
Das beste ist meiner Meinung nach Coltrane am Sax und Jones an den Drums! Der Drummer muss auf Droge sein. Er gibt Vollgas, extrem energetisch zappelt er sich einen ab.
Coltranes Passagen sitzen perfekt. Und das erstaunlichste ist, er spielt das Horn als wenn er dir was erzählen würde. Er schafft es jegliche Emotionen in Töne umzuwandeln und die perfekt in den Kontext der Band zu setzen. Als wenn er einem eine Geschichte erzählt. Nur nicht mit Worten.
An keiner Stelle ist sein Spiel "unangebracht" oder fehl am Platz.
Ein weiterer Punkt ist, wie die Band mitienander interagiert. Es passt einfach erstaunlich gut zusammen. Harmonisch teils am Rande gespielt, was aber wieder die Spannung verstärkt. Keine Ego-Solos.

Coltrane wendet sich mit diesem Album dem üblichen Hardbop/Modal-Jazz ab. Ich finde indem er hier einfach eine Ordnung hinein bringt, und letztendlich auch eine gute Kelle "Melodie". Also eher nicht Richtung Free-Jazz wie ich meine. Alles zusammen als Konzeptalbum vollgepackt mit Emotionen. Und es ist einfach extrem autenthisch ohne ein Coltrane der sich zu sehr in den Mittelpunkt drängt. Voll auf die Fresse Coltranes Meinung über das Leben und Gott. Ohne Schnörkel, auf den Punkt.

Also mein Tipp! Genau hinhören!

Fazit: Bestes Jazzalbum!
Meine Frage: Wie können Menschen nur den Rotz hören der in den Charts läuft, obwohl es sowas schönes, intensives und grandioses gibt?


Gruß Simplon

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing (Duke Ellington, lyrics: Erving Mills, 1931)


zuletzt bearbeitet 06.03.2020 11:20 | nach oben springen


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