#1

Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 19:02
von Klipschfan • 836 Beiträge

Hallo zusammen,

Neugierig war ich schon lange auf die neue Canton Reference 1K.
Heute habe ich einen Ausflug zu meinem Händler gemacht, der immerhin 70 km entfernt ist, da meine Heimatstadt Würzburg eine HighEnd Wüste ist, wo man außer Massenware vom Media Markt nichts Hochwertiges zu sehen oder zu hören bekommt.

Die Fa. Schlegelmilch in Haßfurt hat eine relativ kleine aber hochkarätige
HighEnd-Abteilung, mit Accuphase, B & W, T+A und andere.
Und eben auch Canton in einem ca. 35 qm großen Hörraum, der akustisch allerdings n.m.M. nicht optimal aufbereitet ist. Aber dazu später mehr.

Ich hatte mich telefonisch angemeldet und bei meiner Ankunft stand alles bereit
für eine entspannte Hörsitzung. Eine weiße Reference 1K angetrieben vom
T + A Vollverstärker PA 3000 HV und dem Netzwerkplayer T+A MP 3000 HV.
Also immerhin ein Equipment zum Preis von über 40.000,- €.
Ich hatte meine eigene Musik auf USB Stick dabei, der problemlos am T+A Player
funktionierte.
Meine Musikauswahl bestand natürlich aus Stücken die ich bestens kenne, damit eine
Beurteilung überhaupt erst möglich ist. Los geht es bei mir immer mit Gregory Porter
„Hey Laura“. Die Stimme von Porter kam sehr präzise und warm (fast zu warm) an.
Das Saxophon am Ende des Titels sehr schön direkt, ohne aufdringlich zu sein.
Jamie Cullums „Twentysomething“ genau so überzeugend. Bass gibt es bei diesen
beiden Titeln nicht nennenswert; deshalb wollte ich es jetzt mal krachen lassen mit
Jessie Ware „Running“ . Die elektronische Bassdrum gleich am Anfang ist gut geeignet
den Punch zu beurteilen. Und was macht die Canton? Es wummert so vor sich hin; zwar
tief und mächtig aber ohne Präzision. Ich war ziemlich enttäuscht.
Nächster Titel, Boris Blank mit „Turner´s Ship“ natürlich extrem, aber Canton gibt als untere Grenzfrequenz 18 Hz an, da muss der Saal beben. Aber…… nichts, ich wiederhole mich, es wummert mit Druck auf den Ohren. Jeder der Turner´s Ship schon mal gehört hat, kennt den Bass der bis 20 Hz herunter geht. Die Canton kann es nicht.
Im Klassikbereich habe ich drei Stücke gehört: Mozart „Flute Concerto“ von einer Linn SACD, dann Randall Thompson „We Fight not for Glory“ und natürlich Copland „Fanfare fort he Common Man“ . Mozart klang wunderbar; frei und extrem räumlich ohne die geringste Schärfe.
Ebenso die sehr anspruchsvolle Aufnahme von Thompson mit dem riesigen Männerchor und einer Dynamik des Orchesters die jeden Lautsprecher an seine Grenze treiben kann. Auch das hat die Canton mit Bravour auch bei brutaler Lautstärke geschafft.

Ein toller Lautsprecher… wenn, ja wenn der schwammige Bass nicht wäre. Ich kann es mir nur mit dem Hörraum erklären. Eine Erfahrung die uns allen ja nicht neu ist. Zu Beginn schrieb ich, dass mir die Stimmen fast zu warm waren. Ein Blick auf den Terminal hat gezeigt, dass die Anpassung für den Mittelton auf +1,5 db stand. Das ist sicher reine Geschmacksache, mir wäre die neutrale Stellung lieber gewesen.

Fazit: Optisch und bezüglich Verarbeitung ist die Canton ein beeindruckender Lautsprecher was man bei einem Preis von 22.000,- € auch erwarten darf. Ihre Klangqualitäten haben mich nur im Bass enttäuscht. Ob das am Lautsprecher oder am Raum gelegen hat, oder vielleicht an beidem, kann ich nicht beurteilen. Im Vergleich mit meinen P39 macht die Canton keinen Stich. Ich bin sowas von zufrieden.

Angefügte Bilder:
Canton Ref.1K bei Schlegelmilch.jpg

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#2

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 19:21
von GHP • 5.143 Beiträge

Au Backe, noch eine Erfahrung in diese Richtung.

Als oller Cantonese - zumindest in den 80er und 90er Jahren - enttäuscht mich das aber sehr, zumal ich auf der HIGH END bis dato die großen Cantöner als ausgesprochen basspotent wahrgenommen hatte.

Allein die Jubilee hatte dort, beispielsweise mit den Infected Mushrooms, GERADE im Tieftonbereich mächtig hingelangt.

Ich frage mich, in was für ungeeigneten Räumen da offenbar oftmals vorgeführt wird.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#3

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 20:12
von maldix • 3.641 Beiträge

Hi Hermann,

das spiegelt ja genau das wieder, was wir (oliver und ich) bei Schluderbach empfunden haben. Wir hatten hier nur nicht den Aufwand betrieben, da mich damals der Musical Fidelity Verstärker ja interessiert hatte.

Das Klangbild kommt dem von dir geschilderten sehr nahe. Wir hatten es auch der Aufstellung und dem Raum zugeschrieben, dass uns die musikalisch Cornwall besser gefallen hatte.

Da man für dich ja extra die LS aufgebaut haben und das so gar an deinem Verstärker, zeigt ja auch, dass hier die Experten des Händlers ja schon Hand angelegt hatten. Das sollte schon etwas stimmiger klingen. Da waren meine Erwartungen an einen solchen LS auch was höher.

Die Canton ist sicher ein Lautsprecher, der auch den richtigen Verstärker braucht (evt. ist der T&A hier nicht die beste Wahl) und auch viel Finetuning. Ob das in dieser Klasse nun die Regel wird? ich weiß es nicht. Mir fällt langsam aber auf, dass die Hersteller preislich ein paar Pfund oben auflegen jedoch die von uns gefühlte Performance (unsere Vorstellungen) etwas hinterher hängen.


auditorus te salutant
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#4

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 20:20
von GHP • 5.143 Beiträge

Etwas ?


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#5

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 20:24
von maldix • 3.641 Beiträge

Kommt sicher auf die Erwartung und Hörgewohnheiten an. Vielleicht haben wir ja auch zu hohe Ansprüche?


auditorus te salutant
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#6

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 20:47
von Klipschfan • 836 Beiträge

Zitat von maldix im Beitrag #5
Kommt sicher auf die Erwartung und Hörgewohnheiten an. Vielleicht haben wir ja auch zu hohe Ansprüche?


Das glaube ich fast auch, mit den zu hohen Ansprüchen.
Wenn ich jetzt unsere P39 mit der Canton vergleiche und dabei
berücksichtigen muss, dass zwischen beiden LS ca. 8 Jahre
liegen (P39 Start 2007, Canton Start 2015) dann habe ich eine
Erwartungshaltung die sich offensichtlich nicht erfüllen lässt.


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#7

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 21:40
von GHP • 5.143 Beiträge

Das persönliche Hörempfinden und die musikalischen Präferenzen spielen mit Sicherheit eine sehr sehr große Rolle.

Manch einer braucht vielleicht gar keinen richtigen Bass.

Und Hardrocker finden sowieso grundsätzlich eine PA immer besser.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#8

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 22:25
von Audiophon • 1.415 Beiträge

Ich wuerde der Canton ehrlich gesagt nochmals eine Chance geben - in anderer Umgebung! Der Raum scheint mir sehr gross zu sein, wenn dann noch duenne verstellbare Waende und Glasflaechen dazukommen ist es mit dem Bass schwierig (das trifft auch auf viele Vorstellungen auf der High End zu). Der Verstaerker muesste eigentlich genuegend Schmackes haben... Den wuerde ich als Ursache mal ausschliessen. Und schliesslich nicht vergessen, dass sich zu Hause die Ohren wohl auch an die beiden Subs gewoehnt haben ;-)


Lautsprecher: Gauder Akustik Berlina RC7 Diamond Black Edition DV
Endstufen: Grandinote Demone
Vorstufe: Grandinote Domino
Quellen: TAD D1000 MkII; Auralic Aries G1 (Hör-Wege PSU) mit QNAP HS 251+ (über Wifi)
Kabel: Wireworld Gold Eclipse 7 LS-Kabel und Brücken; 2 x Wireworld Platinum Eclipse 7 XLR; Digital: Wireworld Platinum Starlight 7 XLR
Strom: AHP Klangmodul; eigene Zuleitung ab Verteilerkasten; Furutech Wandsteckdose; Furman IT Ref 16 IE; HMS Energia SL/OV (speziell konfektioniert fuer Furman)
Rack: Bassocontinuo Reference Line Accordeon
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#9

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.01.2016 23:46
von Klipschfan • 836 Beiträge

Zitat von Audiophon im Beitrag #8
Der Verstaerker muesste eigentlich genuegend Schmackes haben... Den wuerde ich als Ursache mal ausschliessen. Und schliesslich nicht vergessen, dass sich zu Hause die Ohren wohl auch an die beiden Subs gewoehnt haben ;-)

Der Verstärker ist definitiv mehr als ausreichend mit seinen 2 x 700 Watt Musikleistung.
Und dass meine Ohren verwöhnt sind ist auch richtig; wobei ich bei der Canton eigentlich
nicht die Basstiefe sondern mehr die Präzision vermisst habe.


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#10

RE: Canton Reference 1K

in Öffentliche Hörsessions - Workshops 28.01.2016 00:20
von maldix • 3.641 Beiträge

Martin, klar kann man sich diesen Lautsprecher auch noch mal anhören, doch so wie ich die Canton in Erinnerung habe, weiß ich nicht ob ich mir da nicht anderes Material gönnen würde zum Hören. Bei uns hatte damals der x500i, der ja auch nicht gerade schwachbrüstig war gespielt und wirklich gut war es einfach nicht. Der Verstärker von Hermann ist da ja nochmal einen guten Tacken besser und hat ja Dampf mehr als man irgendwo brauchen kann. Wenn da keine Kontrolle mit möglich ist ??? womit dann??


auditorus te salutant
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