RE: High End 2023
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 26.05.2023 14:41von Pale Blue Eyes • 849 Beiträge
Hallo,
am Sonntag habe ich auf der HighEnd 2023 auch die B&M Jubilee gehört. Die musikalische Vorführung wurde durch den Vortrag von M. Ruhnke ergänzt, siehe Beitrag 44. Ich bin nach dem Vortrag nicht lange geblieben, vielleicht 2 Stücke. Die B&M Jubilee mag ja als Zylinderwellenstrahler (theoretische) Vorteile haben. Mir klang es aber zu emotionslos, straff ohne musikalische Wärme. Dabei gefallen mir analytische Lautsprecher eigentlich ganz gut. Im Bass und in der Räumlichkeit waren die Vorteile des aktiven Prinzips gut zu erkennen. Ob man hier mit etwas anderen DSP-Einstellungen nicht Abhilfe schaffen könnte ?
Etwas in die gleiche Kerbe schlug die Piega Master Line Source 2 Gen2 (Paarpreis 75 T€). Das Klangbild löste sich sehr gut von den LS, der Bass war sehr straff und die Auflösung war auch sehr gut. Leider auch hier wieder ein etwas zu präsenter Klang. Gesang klang etwas zu scharf, die Sibilanten zu ausgeprägt.
MfG
PBE
RE: High End 2023
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 26.05.2023 15:11von GHP • 5.163 Beiträge
Zitat von Pale Blue Eyes im Beitrag #92
Mir klang es aber zu emotionslos, straff ohne musikalische Wärme. Dabei gefallen mir analytische Lautsprecher eigentlich ganz gut. Im Bass und in der Räumlichkeit waren die Vorteile des aktiven Prinzips gut zu erkennen. Ob man hier mit etwas anderen DSP-Einstellungen nicht Abhilfe schaffen könnte ?
Mit ziemlicher Sicherheit.
Aber auch mir erscheinen die B&M stets etwas arg neutral, oder eben emotionslos.
Hier sollte es dann möglich sein, selbst die DSPs einzustellen.
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
nunmehriges Goldohr ! ;-)
RE: High End 2023
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 26.05.2023 15:14von Pale Blue Eyes • 849 Beiträge
Hallo,
weiter gehts:
Die Borg Episode 2 von FinkTeam wurde vorgeführt mit Soulnote-Elektronik und zwar an der großen Serie 3. Das war nicht schlecht, insbesondere tonal war es ausgewogen. Leider fehlte mir hier Spritzigkeit, Attacke und ein großes Klangbild. Andere Anlagen in diesen Preiskategorien konnten das auf der Messe auf jeden Fall besser.
Von Dali wurde die Epikore 11 vorgeführt, Paarpreis 40 T€. Die Elektronik wurde von NAD gestellt (vermutlich M66 an M22-Endstufen). Der Klang war spritzig, etwas höhenbetont an meiner Abhörposition in der ersten Reihe, in den Mitten ausgewogen mit sehr guter Räumlichkeit. Im Bass war etwas zu viel, kein Wunder der Abhörbereich war deutlich zu klein für die riesigen LS. Zweifellos haben die Lautsprecher großes Potential und klangen schon unter den eingeschränkten Bedingungen richtig gut.
Bei Moon wurde der Netzwerkplayer / Vorverstärker 791 (18,5 T€) mit der Endstufe 761 (?) (16 T€) vorgeführt an einer Dynaudio Confidence 60 (42 T€). Der Klang war ausgewogen und hatte praktisch keine Schwachstellen. Vielleicht hätte der Bass noch etwas trockener sein können, aber Dynaudio-LS legen ihren Klangschwerpunkt auf andere Bereiche. Insgesamt eine der wirklich guten Vorführungen.
Alle drei Vorführungen hatten nicht das Problem, nervig in den Mitten zu klingen. Leider war diese klangliche Ausrichtung öfter auf der Messe anzutreffen.
MfG
PBE
RE: High End 2023
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.05.2023 16:31von GHP • 5.163 Beiträge
Die HIGH END bietet immer wieder interessante Vorträge zu verschiedenen Themen der Audiowelt die Einblicke in Bereiche vermitteln, die man sonst so einfach nicht erhält. Seien dies nun technische Zusammenhänge, künstlerische Entscheidungen, historische Darstellungen oder was auch immer.
Seit mehreren Jahren nun kooperiert die High End Society mit dem Verband deutscher Tonmeister (VDT). Eine Zusammenarbeit die ich sehr begrüße und aus der immer mal wieder interessante Vorträge resultieren. Diesmal nun gab es eine sehr illustre Zusammenstellung der Diskutanten, bestehend aus ...
Jim Anderson
"For nearly 50 years, Jim Anderson has set the standard for
acoustic audio engineering and production, capturing
pristine, high definition stereo and surround sound
recordings that have garnered thirteen Grammy and Latin
Grammy Awards, two Peabodys, and a pair of Emmy
nominations among countless other accolades.
1980, Anderson moved to New York to launch his career as
a freelance engineer and producer, and over the next
several decades, he would go on to record studio albums,
live concerts, and film scores across a diverse array of
genres with the likes of McCoy Tyner, Christian McBride,
Arturo Sandoval, Petula Clark, Patricia Barber, John Zorn,
and hundreds more. In 2003, he became a professor at the
prestigious Clive Davis Institute of Recorded Music in the
Tisch School of the Arts at NYU. In 2008, he was elected
President of the Audio Engineering Society."
Michael Fremer
" ... is the editor of TrackingAngle.com, hosts
the TrackingAngle.com YouTube channel and is editor-at-large
at The Absolute Sound magazine. He previously was senior
editor at Stereophile and editor of AnalogPlanet.com. He’s also
contributed to The New York Times, The San Francisco
Chronicle and many other publications.
Fremer supervised the Academy Award nominated soundtrack
to the 1982 Walt Disney movie “TRON” and co-wrote and did
voice-overs along with Harry Shearer, Gilda Radner and Billy
Crystal on the 1980 feature film “Animalympics”. Fremer
appeared on the oft-run ‘History of Audio’ documentary on The
History Channel. He’s also been on MTV, The Today Show,
CNN, The Howard Stern Show and hundreds of other radio and
television shows throughout the United States, talking about the
high-end audio listening experience, home theater and the
ongoing, unlikely resurgence of LP vinyl records."
Ulrike Schwarz
"A broadly acclaimed engineer and producer, Ulrike
Schwarz is a trailblazing audio innovator with more than
two decades of experience across the film, television,
radio, and recording industries. Born and raised in
Germany, Schwarz discovered she had perfect pitch at an
early age, and as a teenager, she accepted into the
exclusive Tonmeister program at the Hochschule der
Künste Berlin. After earning her degree, Schwarz worked
with German public radio and spent more than ten years
serving as a senior sound engineer for large orchestral and
jazz productions at the famed Bayerischer Rundfunk in
Munich, where she broke the mold as a woman in a male-
dominated field and garnered numerous honors for her
recordings and broadcasts, including multiple Echo
Klassik, Diamant D’Opera, Preis der Deutschen
Schallplattenindustrie, and Diapason d’Or awards. In 2015,
Schwarz moved to New York full time to team up with her
now-husband and production partner Jim Anderson, with
whom she’s created a groundbreaking body of work in the
field of immersive audio. As creative technically as she is
artistically, Schwarz designed and built her own custom
portable recording setup from scratch, and in just the last
few years alone, she’s garnered multiple Grammy
nominations for her work with artists as diverse as
American jazz stalwart Patricia Barber, contemporary
Norwegian composer Gisle Kverndokk, and soprano
saxophonist Jane Ira Bloom. In 2022, Schwarz was named
Vice President of the Verband Deutscher Tonmeister"
Bei dieser Diskussion speziell für Tonschaffende und Medienvertreter, ging es um die Frage, ob man Digital vs. Analog überhaupt vergleichen kann, d.h. ob es Sinn macht und weniger um die Frage , was nun eigentlich besser ist. Es wurden interessante Themen angesprochen. Beispielsweise fand Erwähnung, daß jüngere Menschen aus den Unterrichtsklassen der Protagonisten offenbar bei Direktvergleichen "lossy vs. lossless" tatsächlich lossy, also primär MP3, tatsächlich den Vorrang vor Lossless geben. Eine sehr interessante Erkenntnis, wird doch allgemein meist behauptet, für jeden geübten Hörer sei lossy sofort als klanglich schlechter zu erkennen. Offenbar gibt es Hörer, die gerade die Artefakte die MP3 & Co. (denen wir im Übrigen nie auskommen, weil in Radio, TV, YouTube usw. so gut wie ausschließlich verlustreich kodiert wird und auch die meisten Konzert-DVDs & -BDs nur lossy audio enthalten) produzieren als gegenüber lossless positiv bewerten. Als Erklärung wurde geliefert, daß dies mit der musikalisch-technischen Sozialisierung älterer Hörer zusammenhängt, die Musik nur lossless kannten. Was zeigt, wie wichtig es ist, wie man aufgewachsen ist und wie die Jugenderfahrung das weitere Empfinden auch von Tonqualität prägt.
Michael Fremer sagte, daß - wahrlich große Überraschung ! - sein Hörraum alles andere als voll optimiert sei. Weder durch raumakustische Gestaltung, noch durch Eimeßprozedere. Er sei viel mehr der Ansicht, wahrlich gute Anlagen hätten auch in suboptimalen Räumen gut zu klingen. Etwas, daß viele High Ender immer wieder verwundert, hatten sie doch erwartet, daß ein "Audio-Guru" wie er einen Hörraum mit maximaler akustischer Optimierung verwendet.
Ulrike Schwarz brachte ihre geringe Begeisterung gegenüber Raumeinmessungen zum Ausdruck, die meist eine akustisch-musikalische Sterilität zur Folge hätten. Eine Ausnahme nannte sie übrigens explizit : GENELEC !
Konsens war, daß eben keine akustisch optimierten Räume notwendig seien um gut Musik hören zu können. Daß grobe raumakustische Fehler natürlich behoben sein sollten versteht sich hier von selbst.
Es wurden diverse weitere Punkte diskutiert, deren Erörterung hier wohl den Rahmen sprengen würde. Summa summarum auf jeden Fall ein hochinteressantes Gespräch von drei äußerst renomierten Personen, die mit Sicherheit wissen, wovon sie sprechen.
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
nunmehriges Goldohr ! ;-)
RE: High End 2023
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.05.2023 17:12von Bernie • 3.446 Beiträge
also dass eine gute Anlage auch in einem suboptimalen Raum gut spielen muss halte ich für kompletten Unsinn...
Und ja, die meisten automatischen Korrekturen bringen einen eher sterilen Klang mit sich. Wenn man es aber manuell und richtig macht bringt eine Korrektur schon deutliche Klangvorteile.
Roon PC mit HQPlayer -> USB -> Audio-GD DI20HE/Ref10 -> AES -> Devialet 1000 Pro CI -> Vivid Audio Giya G2 / B&W DB1
Raumkorrektur: Subwoofer und SweetRoom
Strom: Audioquest Niagara 5000, Silver Cloud / Hurricane AC Kabel
RE: High End 2023
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.05.2023 17:29von Bernie • 3.446 Beiträge
ist mir ja eigentlich egal was die sagen. Ich kenne aber mehrere gute Anlagen die ohne Korrektur deutlich unter ihren Möglichkeiten spielen. Vielleicht haben die ja noch nie versucht in einem 20m² Raum gut zu hören...
Roon PC mit HQPlayer -> USB -> Audio-GD DI20HE/Ref10 -> AES -> Devialet 1000 Pro CI -> Vivid Audio Giya G2 / B&W DB1
Raumkorrektur: Subwoofer und SweetRoom
Strom: Audioquest Niagara 5000, Silver Cloud / Hurricane AC Kabel
RE: High End 2023
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.05.2023 17:33von GHP • 5.163 Beiträge
Da gibt es nur Eines Bernie, du solltest doch mal auf die HIGH END kommen und die Gelegenheit benützen, den Experten die Meinung zu sagen. Fragen waren erlaubt und wurden gestellt.
Ich muß aber zugeben, Mr. Fremer's Aussage war auch für mich überraschend.
Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.
nunmehriges Goldohr ! ;-)
RE: High End 2023
in Öffentliche Hörsessions - Workshops 27.05.2023 20:50von antwerp • 807 Beiträge
Es gibt einige Youtube Videos, die einen Eindruck von Fremers Räumlichkeiten erahnen lassen. Erstens verwendet er nur das „allerbeste Equipment“ und der Raum ist voller Schallplattenregale, Geräte und was weiß ich noch. Da findet die Dämpfung auf natürliche Weise statt. Diese Art Leute werden auch mit Geräten verwöhnt, er betont übrigens manchmal ausdrücklich, dass er das Gerät selbst gekauft habe.
Dass Raummaßnahmen nicht der Weisheit letzter Schluss sind, ist auch meine Meinung. Stattdessen sollte man seine Ausrüstung so wählen, dass man die Leistung nicht hinterher vernichten muss.
Ich weiß, jetzt gibt es wieder einige, die mir rigoros widersprechen, weil eben große Lautsprecher den Hifi Experten auszeichnen. Nun, dann müssen diese Leute eben die überflüssige Leistung zu bändigen versuchen - das hält einen auf Trapp und es gibt viele Hersteller mit offenen Armen mit hunderten von tollen Maßnahmen.
Diapason Adamantes 25th an Linn.
Ivor Tiefenbrun: The source is most important.
« Strauss-Elektroakustik aus der Schweiz | Workshop im Tonstudio: "Audio Quality - what really matters" » |
Ähnliche Themen | Antworten/Neu | Letzter Beitrag⁄Zugriffe |
Die HIGH END zieht um ! Erstellt im Forum Öffentliche Hörsessions - Workshops von GHP | 12 |
03.11.2024 16:01 von CD-Sammler • Zugriffe: 438 |
HIGH END 2024 Erstellt im Forum Öffentliche Hörsessions - Workshops von GHP | 78 |
13.06.2024 17:38 von antwerp • Zugriffe: 2729 |
Was brauchen wir um Musik High End zu hören? Erstellt im Forum Neuigkeiten & Smalltalk von maldix | 11 |
19.02.2023 08:52 von Bernie • Zugriffe: 760 |
Axpona 2022 - Einstimmung auf die High End ;) Erstellt im Forum Öffentliche Hörsessions - Workshops von Audiophon | 1 |
25.04.2022 11:59 von Bernie • Zugriffe: 301 |
High-End 2022 Erstellt im Forum Öffentliche Hörsessions - Workshops von Audiophon | 70 |
17.06.2022 11:52 von tom539 • Zugriffe: 3653 |
HIGH END 2021 Erstellt im Forum Öffentliche Hörsessions - Workshops von GHP | 42 |
08.09.2021 17:48 von GHP • Zugriffe: 2793 |
Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Besucher
1 Mitglied und 4 Gäste sind Online |
Forum Statistiken
Das Forum hat 1130
Themen
und
31283
Beiträge.
Heute waren 9 Mitglieder Online: |
Ein eigenes Forum erstellen |