#331

RE: Westdrift - Vor Ort: Sonus Natura Audire

in Private Hörsessions 09.03.2018 11:17
von Bernie • 3.278 Beiträge

Gestern war ich mal wieder bei Maldix, wir wollten uns mal das Inakustik 4004 AIR im Vergleich mit einigen Eigenkonfektionen anhören und auch ein Melodika Purple Rain war zum Vergleich angetreten.
Das ist natürlich ein unfairer Vergleich da die Kabel preislich doch sehr weit auseinanderliegen, trotzdem oder gerade deswegen sehr interessant.
Details zu den beiden selbst konfektionierten Kabeln kann Maldix sicher noch beisteuern.
Es handelt sich um ein Solidcore Kabel bestehend aus einem dicken Kupferdraht im Gewebeschlauch und ein sehr steifes Kabel mit versilberten Leitern.
Nachdem wir einige Zeit mit dem Solidcore Kabel (Maldix aktuellem Kabel) gehört hatten wechselten wir auf das Inakustik. Der bei mir und bei Tom gehörte Aha Effekt blieb diesmal weitestgehend aus. Das Inakustik klingt schon klar besser, aber nicht so dramatisch wie letztens bei Tom.
Das Solidcore erinnert mich stark an ein ähnliches Kabel welches ich vor einiger Zeit mal gebaut habe, bestehend aus mehreren Trafodrahtleitern. Druckvoll, gute Durchzeichnung, aber etwas matt im Hochton. Das Inakustik macht fast alles besser, aber eben nicht so dramatisch besser. Die Zurückhaltung im Hochton hatte mich dazu bewogen wieder zum German Highend Silberkabel zu wechseln was aber nicht den Druck im Bass und die Dynamik des dicken Kufperdrahtes erreicht, dafür aber eben schöner und hochauflösender spielt. Das Inakustik dagegen macht einfach alles richtig. Eine Spur schlanker als das Solidcore Kupferkabel, dafür aber mehr Tiefgang und mehr Punch. Und einfach klarer und sauberer im Hochton, Stimmen klingen realistischer, durch die bessere Auflösung wird auch der Raum etwas größer. Der Beifall bei Fink's Sort of Revolution klingt einfach realistischer. Viele Kleinigkeiten die sich einfach summieren.
Das andere "selbstgedrehte" Kabel von Maldix mit Silberanteil klingt genauso wie man es von so einem Kabel schon fast erwartet: sehr dynamisch aber auch etwas eisig und ungnädig und etwas zisch bumm mäßig. Würde mich nicht wundern wenn es ein Koaxialkabel ist. Ganz klar unter dem Kupfer-Solidcore, nichts für langes genussvolles Hören.
Dann haben wir noch das Melodika angeklemmt, aber hier stimmte einfach gar nichts mehr. Schlapp, anstrengend, undifferenziert. Nichts womit man länger weiterhören will. Nach dem Umstecken auf das Inakustik war wieder alles da, die Unterschiede in etwas so deutlich wie letztens bei Tom auch.
Wenn man wirklich an dieser Stelle das Optimum rausholen will kommt man wohl um eine größere Investition nicht herum, alle anderen Kabel die ich bisher gehört habe machen im Vergleich immer irgendwas oder direkt mehreres schlechter.
Aber es gibt durchaus preisgünstige Möglichkeiten ein sehr gutes Kabel zu bekommen. Im günstigsten Fall so wie Maldix es gemacht hat: Solidcore Kupferdraht (gibt es ja günstig in verschiedenen Stärken), etwas Isolationsmaterial und fertig ist ein sehr gutes günstiges Kabel.
Evtl. gibt es ja noch bessere Varianten die mir noch nicht bekannt sind. Es lohnt sich aber definitv an dieser Stelle etwas zu probieren. Gerade Kabel mit dicken Litzenleitern sind meiner Erfahrung nach sehr klangschädigend...


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zuletzt bearbeitet 09.03.2018 11:20 | nach oben springen

#332

RE: Westdrift - Vor Ort: Sonus Natura Audire

in Private Hörsessions 09.03.2018 11:31
von shakti • 549 Beiträge

kenne das Inakustik auch ganz gut, ist ein prima Kabel, welches aber durchaus noch zu tippen ist.
Leider kann man bei LS Kabeln kaum pauschale Urteile fällen, da es sehr stark von den elektrischen Parametern der verwendeten Geraete abhängt. So habe ich aktuell 4 Paare sehr hochwertiger LS Kabel im Bestand (NBS Red Label, NBS Black Label, HMS Gran Finale, XLO Signature) jeh nach verwendeten LS und Elektronik ist mal das eine, mal das andere der klare Favorit.

Wie weit dies gehen kann, habe ich bei der Integration des Koda Vorverstärkers gemerkt, da mein bisheriger Favorit an den Zingali LS, das XLO, plötzlich nicht mehr passen wollte und kaum noch Bass durchliess. Das vorher an den Zingali als schrill und dünn empfundene NBS BL spielt nun plötzlich ausgewogen und so gut, dass ich es aktuell verwende. Das an sich zumeist recht neutrale HMS hat in dieser Konfiguration plötzlich eindeutig zu viel Bass.

Schon spannend....

Ich mag im bezahlbaren Rahmen mal die LS Kabel von Supra empfehlen, die zumeist einen guten Eindruck fuers Geld hinterlassen.

Gruss
Juergen


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#333

RE: Westdrift - Vor Ort: Sonus Natura Audire

in Private Hörsessions 09.03.2018 11:50
von Bernie • 3.278 Beiträge

Hi Jürgen,
im Zusammenhang mit Röhren und Hornlautsprechern wird das Kabel sicher einen noch größeren Einfluss haben, häufig braucht man hier auch extremer klingende Kabel um eine gewünschte klangliche Balance hinzubekommen.
Zumindest in den 3 Anlagen in denen ich gehört habe (Maldix, Tom und meine) sind die klanglichen Auswirkungen identisch. Sind allerdings auch immer Devialet Verstärker.
Und natürlich geht alles immer noch besser, aber auch die Preise werden dann immer besser. Da wird dann viel Silber und sogar Gold verarbeitet. Ein Black Label 2 kostet mal eben 20000$, Kabel von Siltech liegen auch schon mal bei 70000$. Da hörts dann bei mir auf.

Aber verstehe ich das richtig ? Der Wechsel der Vorstufe hat Einfluss auf das LS-Kabel ? Das Verstehe ich nicht ganz...


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zuletzt bearbeitet 09.03.2018 11:52 | nach oben springen

#334

RE: Westdrift - Vor Ort: Sonus Natura Audire

in Private Hörsessions 09.03.2018 18:52
von shakti • 549 Beiträge

verstehen tue ich es auch nicht wirklich, nehme es einfach mal hin. Hat in diesem Fall auch nichts mit Anpassung im tonalen Bereich zu tuen. Es geht wohl um das "durchreichen" des Daempfungsfaktors, dh wir gut kann die Vorstufe die Endstufe führen, wie gut die Endstufe den Lautsprecher.

Prinzipiell ist es so, dass bei Endstufen mit sehr hohem Daempfungsfaktor (und entsprechend niedriger Ausgangsimpedanz) der reine Kabel- und Kontaktwiderstand zum primären Kriterium wird.

Die "Führung" des Lautsprechers schlägt wohl elektrisch auf den Vorverstaerker durch, dh kann eine Änderung des Vorverstärkers einen Einfluss haben.

Letztendlich musste ich mit dem Ergebnis leben, gut , dass ich noch ein paar Kabel zum probieren hatte. (Ich kaufe Kabel grundsätzlich alt und abgehangen..., dann klingen sie am besten und sind am preiswertesten!)


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#335

RE: Westdrift - Vor Ort: Sonus Natura Audire

in Private Hörsessions 26.03.2018 11:04
von maldix • 3.606 Beiträge

Hi Zusammen,

Die letzen Tage hab ich mich mehr der Live Musik gewidmet und deshalb auch nicht gleich auf den Besuch von Bernie mit dem Inakustik Air geantwortet.

Der Abend war, neben dem Hören von Musik, schon maßgeblich geprägt vom vergleichenden Hören des Inakustik Air mit meinen Strippen.
Da war es schon klasse, dass Bernie dieses Edelkabel (allein die Verpackung ist größer als die der Devialets ;-). ) mit dabei hatte.
Dadurch, dass ich mir die Anschlüsse der P39F von unter der Box nach hinten verlagert hab, kann ich wie bei anderen LS auch die Kabel ohne die Lautsprecher umzulegen tauschen. Meine Kabellänge beträgt knapp 1,7m zu jeder Box.

Im Vergleich gab es das gleiche Melodika wie bei Tom, ein 3m Kabel auf Basis des RG393/U PTFE Koax Kabel (mehr als 4,5 g. Silber je Meter) so wie die Solidcore 6mm eigene Herstellung.

Die Preise liegen für das Melodika bei ca 100 € (Sonderanfertigung Länge), ca. 200€ (RG393 Kabel/Stecker) und ca 40€ für das Material der Solidcore-Variante (incl. Stecker, Gewebe und Schrumpfschläuche).
Das Inakustik liegt in der vorliegenden Variante bei über 3200€.

Nach etwas warmspielen und einhören in einige Teststücke war ich, auf Grund der Anmerkungen aus Toms Umgebung, schon auf den ersten Eindruck zum Air 4004 gespannt.

Erfreulich, meine Umgebung (Devialet und Klipsch) reagiert scheinbar nicht so stark auf Kabel wie (Devialet und TAD oder Vivid). Aber es ist schon so,wie Bernie das schon beschrieben hat, kann man einen Unterschied hören, wäre auch schlimm, wenn nicht.

Doch um wieviel ein Unterschied nun als signifikant besser wahrgenommen und bewertet wird hängt m.E. von weiteren Faktoren wie, von welchem Kabel wird gewechselt, bei welcher Musik und wo liegen die persönlichen Vorlieben, ab.

Die größten Unterschiede waren in meinem Setup sicherlich beim Wechsel vom Melodika zu hören. Die Ausrichtung dieses Kabels unterstreicht mehr den Grundton mit Tendenz zu Wärme und verliert in diesem Vergleich durch geringere Transparenz und weniger konturiertem Bass. Auch wirkt die räumliche Abbildung eingeschränkter. Das Melodika ist von der Verarbeitung her sehr gut gemacht und ich sehe es auch in Bezug auf den Preis als ein Top Kabel an. Damit kann man grundsätzlich nix falsch machen.

Das RG939/U hingegen bringt deutlich mehr Hochtonenergie und auch Raum, jedoch wirkt dieser eher kühl, da der Grundton reduziert rüberkommt. Räumlich aber besser als beim Melodika. Im Zusammenspiel mit den P39F Ok, aber nicht so gut wie mit den Focal 1028 seinerzeit.

Diese Unterschiede hatte ich auch schon vorher bei mir im Vergleich zu meiner Solid-Core Lösung hören können. Nur im direkten Vergleich mit dem Inakustik treten diese Eigenschaften noch deutlicher in deren Vordergrund.

Erstaunt war ich allerdings wie gut sich die Variante meiner Solid-Core’s mit der ich höre, im direkten Vergleich schlug. Im Grundton etwas wärmer als das Inakustik, wirkt der Bass auch etwas fülliger aber dafür mit mehr Druck. In einer Beschreibung liest sich da aber mehr als das für mich der Fall war. Auch kann man in meiner Umgebung mehr “Luftigkeit” und etwas mehr Kontur im Bass wahrnehmen.

Dies wirkt sich auch etwas auf die Abbildung im Raum aus. Diese Veränderungen am Gesamtklang jedoch in einem Prozentwert auszudrücken fällt mir schwer. Jedoch kann ich definitiv für mich sagen, dass ich noch nicht an dem Punkt angekommen bin, dass mir ein möglicher Klanggewinn einen Mehrwert von 3150 Euro wert wäre.

In einer High-End Umgebung, wie die, die Bernie so unterhält sind dies wohl die letzte Milliprozentpunkte die man schöpfen kann. Entsprechend dessen ist auch der finanzielle Aufwand entsprechend. Wenn ich allerdings sehe, was ich noch alleine durch ein verändern der Sitzhöhe und Raumveränderungen erzielen kann, stellt sich mir die Frage, besonders bei dem aufgerufenen Invest nicht.

Für mich war dieser Abend klasse. So konnte ich auf dieses Weise schon mal hören, was mit einem sehr guten Kabel klanglich machbar ist. Einen Klanggewinn bringt das Inakustik Air 4004 auf jeden Fall.

Vielleicht aber auch noch eine Anmerkung am Rande. Keines der vorhandenen Kabel war schlecht, ganz im Gegenteil, das Inakustik AiR 4004 kann halt in vielen Punkten alles etwas besser.




Hier noch paar Infos für die, die es interessiert:

Das RG393/U ist ein temperaturbeständiges 10mm PTFE Koaxkabel 
10mm Kabel, mit einem Silberanteil von über 4,5g pro Meter. Es gibt auch kaum Firmen die dieses Kabel im Programm haben. Dalibur hatte dieses Kabel 2006 in der Stereoplay (Heft 09/2006, "Das Selbstbau-Superkabel") in einem Bericht beschrieben. Der Meterpreis ist abhängig vom Silberpreis und liegt i.d.R. über 30€. Die Verarbeitung ist sehr aufwendig. Zum sorfältigen Abisolieren und entflechten der Abschrimungen ca. 10 cm, braucht man pro Kabelende schnell mal über eine Stunde. Hinzu kommt dann das Verarbeiten der recht starren Innenleiter mit Silberlot. Das Kabel ist aber in seiner Grundstruktur schon sehr starr, und wenn es mal in Formgebracht ist, für ständiges Wechseln nicht gedacht.

Technische Daten: RG393/U
Innenleiter: 7x0,79mm Cu-Versibert
Dielektrikum: PTFE (Teflon®)
Schirm: 2 x Cu-Geflecht versilbert
Außendurchmesser: 9,76 - 10,15 mm
Mantel-Isolation: FEP (Fluorethylenpropylen)
Impedanz: 50 +/- 2 Ohm
Kapazität: 96pF/m
Betriebsspannung: 5,0 KV eff.
Max. Leistung bei 10Mhz: 25000W
Max. Leistung bei 1Ghz: 1700W
Dämpfung bei 400Mhz/100m: 16db
Gewicht: 245kg/km
Kupferanteil: 130kg/km
Silberanteil: 4,60kg/km
Temperaturbereich: -55 bis + 200 Grad C
Normen: MIL-C-17
Made in the EU


auditorus te salutant
zuletzt bearbeitet 26.03.2018 11:07 | nach oben springen

#336

RE: Westdrift - Vor Ort: Sonus Natura Audire

in Private Hörsessions 26.03.2018 11:22
von keepsake • 866 Beiträge

Spannend und Danke dafür!

Am Ende bestätigt sich wieder, dass es (leider) kein Allrounder-Kabel gibt, welches überall einen großen und hörbaren Mehrwert bietet. Am Ende muss man selbst testen und abwägen, ob es einem den Mehrpreis wert ist. Dennoch scheint es Verstärker-Lautsprecher-Kombinationen zu geben, die empfänglicher für Lautsprecherkabel sind. Deine Klipsch scheint ja am Devialet offensichtlich genügsamer zu sein als die TAD oder die Giya. Spart am Ende Geld:-)


Viele Grüße
Josip

Lautsprecher: TAD Evolution One E1TX, schwarz
Vollverstärker: Soulnote A2 schwarz
DAC: Chord Qutest schwarz
PSU für Chord Qutest: JCAT Optimo 3 Duo, schwarz
Musikserver: Aurender N200 schwarz
USB-Kabel: JCAT Signature USB
Lautsprecherkabel: TAD SC-025m, 2 x 2,5 m
Cinch: Chord Sarum T, 1m
Stromversorgung:
Shunyata Denali 6000/S V2 Netzleiste mit Shunyata Alpha V2 XC als Zuleitung
Chord Sarum-T Netzkabel (für Soulnote A2) Shunyata Alpha V2 NR für Jcat Netzteil (und Chord Qutest)
Shunyata Delta V2 NR für Aurender N200
Netzwerk: JCAT NET Isolator + JCAT Reference LAN Cable Gold
Basen: 2x HMS Silenzio Base Mk2
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#337

RE: Westdrift - Vor Ort: Sonus Natura Audire

in Private Hörsessions 26.03.2018 14:38
von maldix • 3.606 Beiträge

In meinem Fall bin ich froh, dass der Unterschied mich nicht wirklich ins Grübeln bringt. Für mich is es wieder einmal klar geworden, dass es schon der entsprechenden Umgebung bedarf und auch Musik um Vor und Nachteile zu lokalisieren zu können. Bei meiner nächsten Kabelentwicklung, weis ich nun wenigstens, welcher Spielraum bei mir zumindest gegeben ist.

Du hast recht, jeder muss da seinen Gral finden. Das eine Kabel der Weisen wird es nicht geben.


auditorus te salutant
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#338

KH-Session bei Fidelio

in Private Hörsessions 06.04.2018 21:01
von tom539 • 2.990 Beiträge

Hallo zusammen,

gestern Abend war ich zu Gast beim Musicalhead Fidelio und konnte viele neue Eindrücke mitnehmen. An dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank an den Gastgeber für den tollen Abend mit reichlich Musik und guten Gesprächen

Ich hatte meinen 009 sowie den K812 dabei, den Luminare hat Wolfang ja selbst, so dass meiner zu Hause bleiben konnte.


Was gab es für mich zu hören?

Den Anfang macht das Sonoma ACOUSTICS M1, angesteuert vom MAC mit Audirvana und meinen mitgebrachten FLAC-Files.

Zuerst fällt der für mich persönlich viel zu starke Anpressdruck auf - ein stundenlanges Hören stelle ich mir da eher schwierig vor. Laut Wolfgang war das Testexemplar wohl noch enger - gut, dass ich das nicht aufsetzen musste.
Wie klingt das M1-Set?
Sehr neutral, im ersten Moment ein wenig „blutleer“, auch wenn das jetzt erst mal hart klingt. Ist jedenfalls kein „Poser“-Setup, das beeindrucken will.
Lässt man sich auf die Spielweise des Systems ein, erkennt man die wahren Qualität. Absolute Auflösung auf Stax-Niveau, auch gegenüber dem 009 (am Luminare) leichte Vorteile im Tiefbassbereich. Wir hörten u.a. Les Etoiles in der Studio-Version von Melody Gardot. Absolut herrlich präsentierte der Sonoma die Stimme sowie Anblassgeräusche der Klarinette - passt.
Beeindruckend auch die räumliche Darstellung von Ralph Towners Nardis aus dem schon etwas älterem, aber unbedingt empfehlenswertem Album „Solo Concert“.

Wenn das System bzw. der KH nicht so „unbequem“ wäre und man eine optisch sehr unscheinbare (bezogen auf den Amp/DAC), haptisch aber extrem hochwertige Lösung sucht, kann ich den M1 klar empfehlen. Man sollte es aber zwingend vorher hören, da die absolut neutrale und eher sehr „nüchterne“ Klangsignatur sicher nicht jedermanns Sache ist.

Als zweites hörten wir am Luminare meinen K812 im Vergleich zum neuen ATH ADX 5000 von Audio Technica sowie meinen 009 gegen den Susvara. Quelle war wieder der MAC, DAC ein V1 von Naim (der im Laufe des Abends doch ein paar Probleme machte...).

Mit dem ADX 5000 ist Audio Technica wirklich ein großer Wurf gelungen. Ebenfalls eine Auflösung auf Stax-Niveau, wenn er auch nicht ganz dessen „Leichtigkeit“ erreicht. Im Bass dem 009 mind. ebenbürtig und ganz klar einem K812 überlegen, auch von der gesamten Präsentation des Musikgeschens.

Und dann der spannende Vergleich von 009 und Susvara, u.a. mit der Liveaufnahme von Sade´s Jezebel - einer absoluten Gänsehaut-Nummer. Schon bei den ersten Takten bzw. Tönen des Saxophons klingt das über den Hifiman noch mal natürlicher, fließender. Der Susvara vereint alle Stärken des 009 und legt an dessen „Schwächen“ (wenn man diese überhaupt als Schwäche empfindet!) noch eine Schippe drauf. Sprich: eine unglaublich harmonisches und in sich geschlossenes Klangbild mit einem ausladenden, aber jederzeit fokussierten und druckvoll trockenen Bassbereich. Wenn Fr. Adu dann ihre Stimme „erhebt“, schmilzt man unweigerlich dahin - ganz großes KH-Kino.

Doch es geht noch besser - mit dem Susvara am Phatos-KHV, der italienischen Diva. Hier hörten wir u.a. Grace aus dem gleichnamigen Album von Lizz Wright. Und ich muss ganz ehrlich sagen: da steht einem schon das Wasser in den Augen...

Wir hörten hier noch eine Weile, bevor es anschließend zum KHV Felkis Audio Euphoria, angetrieben vom Auralic Altair. Dort gab es noch mal den Vergleich zwischen Audio Technica und AKG, u.a. mit dem Songs Mitt Hjerte Alltid Vanker aus der Stereo Hörtest CD-7. Das Stück hatten wir auch vorher am Phatos mit dem Susvara gehört - von daher hatte der Felkis mit den beiden Dynamikern nicht wirklich eine Chance.
Frei nach dem Motto: „das Bessere ist des Guten Feind“.

Was trotzdem mehr als deutlich zu hören war:
Während der ADX 5000, übrigens ganz hervorragend zu tragen und sehr leicht, noch „in die Nähe“ des vorherigen Setups kam, wirkte der K812 mit dem gleichen Stück wie ein „Grobmotoriker“ und präsentierte den Song doch sehr „hölzernd“ und „stolpernd“.


Was gab es sonst noch?
Den Abbys Phi am Luminare konnte ich auch hören - für meinen Ohren in Kombination mit dem sehr „hell“ spielenden DAC-V1 von Naim keine Kombi, die mir persönlich zusagt. Allerdings zaubert der Abbys einen wirklich exorbitanten Raum - da kommt kein anderer Hörer mit. Ob einem das auf Dauer nicht „zu viel“ ist, muss man in einer längeren Hörsession ausprobieren.
Und trotz seines Gewichtes von über 700 gr. trägt er sich, noch nicht mal genau auf meinen Kopf eingestellt, erstaunlich bequem - jedenfalls sehr viel angenehmer als der Sonoma.


Später wurde der Naim-DAC noch gegen den DAP von iBasso ausgetauscht, da es merkwürdige „Klack“-Geräusche sowie Verzerrungen/Übersteuerungen (vor allem bei Stimmen) gab. Wir vermuteten zuerst einen Defekt an den Röhren des Luminare, konnten das aber glücklicherweise durch den Tausch des DACs ausschließen.
Später kam von Wolfgang noch die Info, dass der zwischenzeitlich ausgeschaltete Naim nach einem „Reboot“ wieder ordnungsgemäß spielte - sehr merkwürdig...


Das einzige Manko bei einer solchen KH-Session: irgend jemand dreht da heimlich an der Uhr! Warum geht die Zeit immer so schnell rum?
Ich hätte noch viele Stunden weiter hören können, zumal noch diverse „Spielzeuge“ auf Halde lagen, u.a. der mobile KHV von Bakoon...


Also nochmal: Danke Wolfgang für die schöne Session und die Möglichkeit, all die tollen Setup´s zu hören


Gruß, Tom
... just listen
zuletzt bearbeitet 06.04.2018 21:07 | nach oben springen

#339

RE: KH-Session bei Fidelio

in Private Hörsessions 09.04.2018 21:29
von Fidelio • 1 Beitrag

Hallo Tom,

...auch ich habe unseren gemeinsamen Hörabend sehr genossen. Ich freue mich außerdem immer, auf solch freundliche und gleichsam fachlich kompetente Zeitgenossen zu treffen wie dich. Bis auf bald...

Lieben Gruß
Wolfgang


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#340

Ein Besuch bei maasi

in Private Hörsessions 25.05.2018 09:32
von tom539 • 2.990 Beiträge

Hallo zusammen,

gestern war ich zu Gast bei Uli (maasi) und konnte dort (endlich) mal die Kii Three hören.
Schon mal Danke an Uli für den schönen Abend und die Bewirtung

Das LS-Setup im gemütlichen Wohnzimmer besteht nur aus zwei Komponenten (OK, eigentlich drei) - dem Aries G2 von Auralic als Quelle/Zuspieler, von dem es digital per AES/EBU direkt in die Kii Three geht - fertig. Die Geräte hängen noch an einem Netzfilter von Ayre (daher drei), der G2 bezieht seine Musik-Files per WLAN vom Aries Mini, der zeitgleich auch dem KH-Setup - bestehend aus AKG K812 und AudioValve Luminare - als analog zuspielende Quelle dient.

Wie ich aus diversen Mails vorher schon lesen konnte, löste dieses extrem schlanke Setup eine „gestandene“ Anlage (u.a. mit einem Emmiter) ab und spielt dabei bei geringerem Preis auch noch deutlich besser. Zudem wurde der Raum bzw. die Kii durch diverse Raumakustik-Maßnahmen und penible Ausmessung/Positionierung optimiert.

Und das merkt man!
Ein extrem hochauflösend, aber zu keiner Zeit „nerviges“ Klangbild, mit einem extrem „trockenen“ und fokussiertem Bass - da dröhnt nix oder wird irgendwie überlagert. Der Hochton ist sowas von klar und absolut präsent, das ist schon beeindruckend.
Wir hörten anfänglich ein paar Song wild gemischt, um dann mal das komplette Album „Working Out“ von Arthur Beatrice zu genießen.

Extrem gut gefiel mir auch das Violinkonzert op. 35 von Tschaikowsky, eingespielt von Hilary Hahn. Die Kandenzen im Allegro moderato sind wahrlich keine einfache Wiedergabe-Kost - das Setup von Uli macht das aber absolut großartig. In dieser klaren Auflösung kenne ich das sonst nur von der KH-Wiedergabe.

Auch die Räumlichkeit ist wirklich sehr gut gelungen, gehört mit u.a. Loveland von Carolin No und Red Handed von Felix Laband.

Persönlich würde ich den sehr schlank abgestimmtes Bass etwas „hochfahren“ - aber dies ist keinesfalls eine Kritik am Setup, sondern eher persönlicher Geschmack bzw. gewohntes (oder besser: gewolltes!) Klangbild.
Über das seit kurzem erhältliche Bass-Modul für die Three braucht Uli aber in keinster Weise nachzudenken - würde auch vermutlich das aktuell sehr gute und harmonische Klangbild „zerstören“.

Hast Du gut zusammengestellt Uli


Gruß, Tom
... just listen
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