#11

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 16.12.2021 00:12
von GHP • 5.090 Beiträge

Auf die abgebildeten Frequenzgänge gebe ich schon lange nicht mehr allzu viel.

Die sagen über den tatsächlichen Klang nur recht begrenzt etwas aus.

Wenn ich auf meine RTAs/FFT Analyzer gucke sehe ich zwar gewisse Auffälligkeiten, eine wirkliche Klangbewertung ist da aber auch nicht möglich.

Da hilft wirklich nur hören. Was genau hinter der Messung steckt wissen wir ja nicht.
Ich frage mich aber, was hinter dem Test steckt. Die Beschreibung war ja euphorisch wie seltenst bei Lautsprechern. Der Marketingabteilung von B&W hat sie mit Sicherheit gefallen. Ich bin recht zuversichtlich, daß das neue Topmodell bald bei meinem Händler erscheint. Dort, wo Erich und ich die alte 800er hören konnten und ich Gelegenheit hatte, mit meinen Aufnahmen ungestört über einen längeren Zeitraum zu lauschen.

Süddrift vor Ort ... im HiFi Treffpunkt München mit B&W 800 an Accuphase


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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#12

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 16.12.2021 08:48
von Pale Blue Eyes • 803 Beiträge

Hallo,

für mich waren die Frequenzverläufe aus der Stereoplay / Audio stets ein guter Ausgangspunkt für erste Hörvergleiche. Lautsprecher mit schlechten Frequenzgängen klangen nie auch nur gut, Boxen mit ausgewogenen Frequenzverläufen müssen aber nicht zwangsweise gut klingen. Gute Messwerte korrelieren hier somit mit meinen persönlichen Höreindrücken. Gute Frequenzgänge sind für ansprechenden Klang notwendig aber nicht hinreichend. Voraussetzung ist freilich, dass fehlerfrei gemessen wird.

Darüber hinaus gibt es viele weitere Faktoren, die einen guten Lautsprecher ausmachen und die sich nicht oder nur schwer messen lassen. Das Thema ist wohl viel komplexer, als wir Amateure uns das vorstellen können. Früher waren die HFI-Zeitschriften da auch innovativer, um den Klang auf die Spur zu kommen. Letztendlich muss man selbst hören, wobei Hören ja auch nur Messen mit den Ohren ist. Aber selbst daran scheitern viele Zeitschriften, weil Hören und Bewerten nicht gut umgesetzt werden.

Beispiel: Hören ist ein gesamtheitlicher Vorgang, in den Zeitschriften zerlegt man diesen Vorgang in einzelne Kategorien. Das kann man machen, um komplexe Sachverhalte übersichtlicher zu gestalten. Allerdings müssten dann diese Einzelaspekte sauber abgrenzbar und eindeutig sein. Das ist nicht der Fall. Kann z.B. ein Lautsprecher mit einer miesen räumlichen Abbildung tatsächlich „neutral“ sein ? Nach meiner Meinung nicht. Was genau versteht man eigentlich unter "neutral" ?

Heutzutage sind aber im Durchschnitt die Lautsprecher erheblich linearer abgestimmt als noch vor 20 Jahren. Es ist wohl „handwerklich“ einfacher, einen linearen Lautsprecher zu entwickeln wie früher. Dass Hifi-Lautsprecher durchgehend „gesoundet“ sind halte ich für einen Mythos aus der Studioszene, der sich heutzutage nicht mehr halten lässt. Es gibt aber natürlich auch weiter Hersteller, die ihren Produkten vorsätzlich einen speziellen Eigenklang angedeihen lassen, um sie besser verkaufen zu können. Vielleicht ist das in einer Branche mit so vielen Anbietern der Versuch ein „Alleinstellungsmerkmal“ zu schaffen. Letztendlich handelt es sich um eine Anpassung an bestimmte Zielgruppen und ist ganz klar nicht im Sinne des HIFI-Gedankens.

Andererseits gibt es das natürlich auch bei den Aufnahmen. Hier wird doch immer mehr „gesoundet“ und der Klang verbogen in bestimmten Genres. Die Studioprofis werfen der HIFI-Industrie genau das vor, was sie selbst so gerne produzieren . Wabernde Bässe, kaum Dynamik, schlechte Räumlichkeit, muffiger und undifferenzierte Sound. Das Hauptproblem beim Musikhören ist neben der Raumakustik das schlechte und „gesoundete“ Quellmaterial und selten die Anlage. Auch hier haben wir eine Anpassung an bestimmte Zielgruppen…

Der Unterschied ist, dass ich mir selbst eine Anlage konfigurieren kann mit wenig Eigenklang. Beim Quellmaterial habe ich aber nur begrenzte Einflussmöglichkeiten, wenn überhaupt.

MfG

PBE


zuletzt bearbeitet 16.12.2021 08:52 | nach oben springen

#13

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 16.12.2021 10:50
von Bernie • 3.297 Beiträge

da hast Du leider Recht. Allerdings sind so richtig schlechte Aufnahmen gar nicht soo häufig.
Wie wichtig für einen persönlich ein linearer Frequenzgang ist hängt sicher auch von der gehörten Musik ab. Ein Klassik- oder Jazzhörer wird eher einen guten Frequenzgang bevorzugen als ein Pop- Rockhörer. Da kann ein richtig guter Bass schon mal Defizite in anderen Bereichen ausgleichen.
Wenn ich aber 35000€ ausgeben soll erwarte ich schon gute Messwerte und nicht so eine Berg- und Talbahn.
Ich habe mal den Test der 800D3 in der Stereoplay angesehen (11/2016). Da ist der Frequenzverlauf ähnlich, aber nicht ganz so unruhig. Fetter Bass, Grundton zurückgenommen, unruhiger Hochton.
Und schon ein starker Höhenabfall ab 15KHz. Was soll da ein Diamant-HT bringen...
Vielleicht ist das eine Anpassung an moderne Wohnräume. Groß, Fliesenboden, leer, riesige Glasfronten. So wie man das häufig in der Werbung sieht, speziell auch LS Werbung.


Roon PC mit HQPlayer -> Optisches Ethernet -> Holo Red -> USB -> Audio GD DI20HE/Ref10 -> AES -> Devialet 1000Pro CI -> Vivid Audio Giya G2
Raumkorrektur: Convolution mit REW/Rephase
Strom: Audioquest Niagara 5000, Silver Cloud / Hurricane AC Kabel
zuletzt bearbeitet 16.12.2021 10:53 | nach oben springen

#14

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 16.12.2021 12:16
von antwerp • 743 Beiträge

https://youtu.be/KlBGBVMsEPQ

Der Lautsprecher ist bestimmt gut und für den Preis muss er ein Benchmark setzen. Da können die schreiben und messen, was sie wollen, der ist gut, davon bin ich überzeugt.
Das Ganze wird dann natürlich sehr teuer.
Ich würde einmal eine Linn Climax Endstufe versuchen, natürlich kombiniert mit dem neuen Climax DSM Streamer und vielleicht den Climax LP12 dazu. Wo sind wir dann? So um die 150 Mille. Ja wer die hat, der hätte eine richtig gute Kombi.
Man muss schon anständig investieren und dem Lautsprecher vernünftige Partner zur Seite stellen. Sonst wird das nichts.
Großzügige Räumlichkeiten gehören dazu, irgendwie kann ich mir das vorstellen, aber es ist für mich persönlich überhaupt nicht interessant.


Linn is pure and real.
zuletzt bearbeitet 16.12.2021 12:23 | nach oben springen

#15

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 16.12.2021 13:04
von tom539 • 2.995 Beiträge

Mir persönlich hat die 800-Serie optisch noch nie gefallen - und ich finde, dass Design wird mit jeder Inkarnationen „schlimmer“…
Da interessieren mich die aktuellen Messung eher wenig bis gar nicht.

Ich würde noch mal gerne ein komplettes TAD-Setup hören - also D1000, 2x M700 und R1TX.
Leider geht das nur digital (also vom PC oder SACD) und nicht mit Vinyl…

Auch hier natürlich in einem entsprechend großen Raum, idealerweise bei Juergen @shakti

PS: Klimax schreibt sich mit K


Gruß, Tom
... just listen
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#16

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 16.12.2021 13:20
von antwerp • 743 Beiträge

Tom, eingepfercht in einem kleineren Raum, wirkt der Lautsprecher wahrscheinlich überhaupt nicht. Das B&W Design muss eigenständig stehen, sonst wirkt es nicht.
Er braucht Platz, mit wenig Drumherum an der Stellwand. Auf der Hörerseite kann es dann normal zugehen. Nicht zu nah an die Wand, frei im Raum, mindestens 1m entfernt von ihr. Wie weit stehen Lautsprecher bei Shakti auseinander? 5m?
Man kann natürlich auch andere Komponenten als Linn „Klimax“ nehmen. Siehe Video. Was für mich sicher ist, dass es bestimmt nicht billig wird.


Linn is pure and real.
zuletzt bearbeitet 16.12.2021 13:30 | nach oben springen

#17

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 16.12.2021 14:35
von Audiophon • 1.393 Beiträge

Zitat von Bernie im Beitrag #13

Und schon ein starker Höhenabfall ab 15KHz. Was soll da ein Diamant-HT bringen...
Vielleicht ist das eine Anpassung an moderne Wohnräume. Groß, Fliesenboden, leer, riesige Glasfronten. So wie man das häufig in der Werbung sieht, speziell auch LS Werbung.


Hi Bernie,

ich sehe das etwas anders. In den Höhen kommt es nicht darauf an was im schalltoten Raum ohne Reflektionen gemessen wird (oftmals auch in 1m Abstand), und sogar auch weniger was direkt am Hörplatz ankommt, sondern sondern wieviel Hochtonenergie von den LS in den Raum abgestrahlt wird (insbesondere über 8 KHz). Es kann durchaus sein, dass ein LS der bei 10kHz am Hörplatz einen Höhenanstieg hat trotzdem nicht besonders luftig und transparent klingt.

Umgekehrt haben viele Diamant-HT (Accuton, B&W), einen sanften Höhenabfall oberhalb 10 kHz, klingen aber trotzdem, aufgrund der sehr breiten Abstrahlung der kleinen Diamantkalotte, am Hörplatz sehr fein und luftig (die Amis sagen "Air"). Auch bei Gauder ist der Keramik-HT "schärfer" abgestimmt, da er eine relativ gerichtetere Abstrahlung auf den Hörplatz hat.

VG
Martin


Lautsprecher: Gauder Akustik Berlina RC7 Diamond Black Edition DV
Endstufen: Grandinote Demone
Vorstufe: Grandinote Domino
Quellen: TAD D1000 MkII; Auralic Aries G1 (Hör-Wege PSU) mit QNAP HS 251+ (über Wifi)
Kabel: Wireworld Gold Eclipse 7 LS-Kabel und Brücken; 2 x Wireworld Platinum Eclipse 7 XLR; Digital: Wireworld Platinum Starlight 7 XLR
Strom: AHP Klangmodul; eigene Zuleitung ab Verteilerkasten; Furutech Wandsteckdose; Furman IT Ref 16 IE; HMS Energia SL/OV (speziell konfektioniert fuer Furman)
Rack: Bassocontinuo Reference Line Accordeon
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#18

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 19.12.2021 19:09
von Pale Blue Eyes • 803 Beiträge

Hallo,

in der „Stereophile“ ist ein Test der B&W 804 D4 zu finden. Natürlich wird das Produkt nicht komplett schlechtgeredet, sonst gibt es wohl Haue von B&W. Trotzdem muss man nicht wirklich zwischen den Zeilen lesen, um zu erfahren, wo die Schwachstellen des Lautsprechers liegen. Wenn man in Deutschen Hifi-Zeitschriften die Tests von unseren „Jubelpersern“ liest, findet man praktisch keine negative Äußerung !

Zitate:
“Whether the level of the 804 D4's treble or its upper midrange sounded close to correct depended on the music being played.”

“The more high-frequency energy there is in a recording, the more likely that the ear will latch on to that as its reference, in which case the 804 D4's upper midrange will start to sound undernourished.”

“…both the 804 D4's measurements and its sonic signature indicate that achieving a classically flat and neutral tonal balance à la Floyd Toole's writings was not the design team's primary goal.”

“The extreme toe-in recommended in the manual reduced the audibility of the excessive treble, though the speaker's high-frequency balance will make system matching more difficult than usual.”

Die Messergebnisse https://www.stereophile.com/content/bowe...er-measurements des Frequenzgangs sind dürftig.

Pikant:
Im Text sind folgende Links enthalten:

https://www.stereophile.com/content/bowe...ond-loudspeaker
https://www.stereophile.com/content/bw-m...er-measurements

Der Test der B&W Matrix 801 Series 2 ist von 1995 (!) Beide Lautsprecher messen sich wesentlich besser als die neue B&W 804 D4.

Exkurs: Als ich bei einem Münchner Händler (@GHP den kennst du ja selbst von deinen Hörvergleichen) meine T+A TMR 120 kaufte, konnte ich damals auch die B&W Matrix 801 und 802 im Vergleich hören. Vermutlich waren das aber die Series 1 und nicht die Series 2. Meine T+A machten natürlich keinen Stich gegen die beiden B&W, die leicht dezent, in den Mitten aber durchweg neutral spielten. Der Bass war mir teilweise (insbes. bei der 802 ?) etwas zu weich, aber insgesamt waren die B&W damals richtig gut.
Und: Natürlich waren die T+A TMR 120 mein erster Fehlkauf, der zweite Fehlkauf waren dann die T+A TB 140. Jedes Mal, wenn ich den Händler besuchte, der sie in Zahlung genommen hat, musste ich mir wüste Beschimpfungen anhören , weil er sie nur schwer verkaufen konnte.

Wenn ich mir die Messungen der aktuellen B&W 8xx ansehe, stelle ich mir die Frage: Wo wollen die denn hin ? Mit der Vorgängerserie D3 war man nach meiner Meinung auf einem ganz guten Weg. Die Lautsprecher waren nicht schlecht, wenngleich teuer und auch bezüglich der Elektronik wählerisch. Hat man mit der Serie D4 "überzogen" ? “This is a loudspeaker you need to audition.” Heißt es in der Stereophile. Werde ich machen !

Auf alle Fälle sollten aber B&W-Fans genau hinhören und sich nicht beeinflussen lassen, bevor sie ihre D3 billig verscherbeln und D4-Modelle teuer kaufen.

MfG

PBE


zuletzt bearbeitet 19.12.2021 19:20 | nach oben springen

#19

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 19.12.2021 19:52
von markush • 904 Beiträge

Das ist oft auch die „Bürde der Innovation“. Man musste mit der neuen D4 Serie wieder irgend etwas verändern um nicht zu ähnlich der D3 zu sein. Offensichtlich diesmal leider vielfach nicht zum Vorteil.


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#20

RE: Neue B&W 801D4 Test Audio

in Neuigkeiten & Smalltalk 19.12.2021 22:40
von GHP • 5.090 Beiträge

Früher dachte ich auch mal neuere Modelle seien immer besser, schließlich sollte man ja aus den Schwächen der Vergangenheit gelernt haben. Pustekuchen !
Es werden offenbar oftmals tatsächlich nur Veränderungen, aber nicht zwangsläufig auch Verbesserungen vorgenommen. Bei meinen Finnen ging es mir ja ähnlich, haben mich die neuen "Alueier" bis dato nicht wirklich klanglich überzeugt. Aber wie ich schon sagte, auf Frequenzgänge gebe ich nicht mehr allzuviel. Freilich käme auch mir ein Frequenzeinbruch von 10dB schon sehr seltsam vor. Die Stereophile-Messung zeigt oberhalb von 100Hz auch diesen Einbruch. Vielleicht versucht man bei B&W wirklich nur mittels Sounding einen neuen Sound zu kreieren, oder aber, eine Frequenzgangglättung wäre auf Kosten anderer Eigenschaften die man für wichtig hielt gegangen. Man darf auch nicht vergessen, jeder hört anders. Ich sage nur "Darth Eilish" !

Sobald die Dinger beim Heisig stehen, werden sie angehört.


Ein Leben ohne GENELEC ist zwar möglich, aber sinnlos.

nunmehriges Goldohr ! ;-)
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